Montag, 12. September 2005

OLG-Koeln. Urteil "Badeunfall" ist gerecht aber weltfremd

Hier haben Richter ein Urteil gefaellt, das einen Deutschen im Ausland ins Schwaermen versetzt:
OLG Koeln Urteil vom 12.8.2005

Von solchen Richtern kann ein Portugiese nur traeumen !

Zwischen Deutschland und Portugal -und vermutlich auch Griechenland- liegen Welten.
Ganz im Gegensatz zu dem, was Berufspolitiker uns weismachen moechten.

In Deutschland haben uns Luther und Kant zum Selberlesen, Selberhandeln und Selberverantworten erzogen. Aus diesem geschaffenen Gewissen koennen in Deutschland die Richter urteilen oder Recht schoepfen. Das beweist dieses Urteil.

In Portugal gilt ein anderes Rechtsempfinden.
Hier ist der Blick auf Gott gerichtet.
Eigenverantwortung ist einem Portugiesen fremd.

Im hier vorliegenden Fall haette ein portugiesischer Hotelbesitzer bzw. der deutsche Reiseverantstalter ueberhaupt keine "Sicherheitsueberpruefung" vornehmen koennen wie wir sie in Deutschland kennen bzw. gewohnt sind und die unsere Koelner Richter verlangen.

Es fehlt bereits an Behoerden und Zustaendigkeiten.
Stattdesen findet man hier eine Vielzahl irgendwelcher "Institute", welche allein dazu dienen, ehemaligen politischen Steigbuegelhaltern ein standesgemaesses Auskommen zu sichern.
Man ist noch nichteinmal in der Lage, die eigenen Kompetenzen und Zustaendigkeiten zu definieren.

Die Politik beschraenkt ihre Mitwirkung darauf, die "besten Gesetze der Welt" zu erlassen.
Die Ausarbeitung der Durchfuehrungsbestimmungen indessen wird auf diese "Institute" uebertragen, mit dem Ergebnis, dass bei aehnlichen Unfaellen und Gerichtsprozessen die Ansprueche der Opfer sich im Hickhack der Kompetenzen in Verjaehrung verloren.

Ein Zertifikat von solchen Instituten wuerde einer "richterlichen Ueberpruefung" nicht standhalten.
Man kann sie rechtlich als "Steuermarke" oder als "Ehrenurkunde" einstufen.
Die darin enthaltenen Zusicherungen sind weder objektiv zu beweisen noch zu widerlegen.
Was zaehlt ist blosser Anschein.
Solche Zertifikate schuetzen jedenfalls keine Kinder.
Sie dienen dazu, Buergern oder EU-Kommissionen Sand in die Augen zu streuen, um Wahlstimmen oder Foerdermittel einzuheimsen.

Andererseits "erfindet" man im Handumdrehen Sicherheitsstandards, wenn es darum geht unliebsame Konkurrenz auszuschalten.
Dem Betroffenen ist es dabei unmoeglich herauszufinden, worauf sich die Zwangsmassnahmen oder Behauptungen stuetzen.

In Portugal z.B. herrschen in Aemtern, Behoerden und Betrieben Zustanende, die man mit "byzantinische Hierarchien" nur beschreiben kann.
Kein Arbeiter wuerde es wagen, seinem Ranghoeheren oder gar seinem "Patron" einen Sicherheitsmangel aufzuzeigen und die Beseitigung anzumahnen.

Kein Beamter, der mit den Hotelbesitzern regelmaessig befreundet ist und eine eintraegliche Symbiose pflegt, wuerde ernsthaft einen "Mangel" seinem Goenner und Wohltaeter des Dorfes und Fussballclubs vor die Nase halten.

Wenn nun "deutsche Besserwisser" in diese Gesellschaften eindringen und mit der Macht des Einkaeufers zur Vornahme gewisser Sicherheitsueberpruefungen draengen und persoenlich ueberwachen wollen (weil sie das OLG Urteil dazu zwingt), dann werden das die Portugiesen als Verknechtung empfinden.

Das bringt politische Unruhe.
Unsere Berufspolitiker versuchen uns ja tagtaeglich einzureden und glauben zu machen, die "Europaeische Einheit" waere ein von allen herbeigewuenschter Zustand.

Nachtrag:
Warum sind Portugiesen immer traurig ?
Darauf antwortete mal ein Portugiese sehr weise, dass die Portugiesen sehr wohl ein lustig froehliches Volk seien und voller Optimismus....
Nur dass man in Portugal seinen gesamten Optimismus schon frueh am Tag zur Gaenze aufgebrauchen muss, wenn man ueber Bruecken oder drunter her gehen moechte....

Nichts beschreibt die "Sicherheit" des Buergers in Portugal besser als diese Bemerkung.

Die Politiker werden also unseren BGH-Richtern ins Ohr fluestern, dass das OLG Urteil der Koelner Richter aufzuheben sei...

Man will keinen Aerger wegen des deutschen Wesens.
Der Mensch ist egal.
Statistisch fallen die Unfaelle ohnehin nicht ins Gewicht.
Es gilt, portugiesische Standards in Deutschland einzufuehren und nicht umgekehrt.

Darauf moechte ich wetten:
Der BGH hebt dieses Urteil auf.

Freitag, 9. September 2005

"Tag des Friedhofs" nuetzt wem ?

Man hat einen "Tag des Friedhofs" erfunden und der findet am 18. September statt.

Keine Frage, auch ich finde, dass unsere "Bestattungskultur" herzlos geworden ist und Abhlife nottut.
Moegen also die Bestatter "kompetent und buergernah" ,wie sie sich selber preisen, Gelegenheit bekommen, Ihre Dienste und ihr Koennen in sitio einem interessierten Publikum vorzustellen.

Ein Spaziergang ueber die Friedhoefe, so als waeren sie Museen, mag auch daran erinnern, dass viele Menschen aus anderen Kulturen ihr Leben an unserer Seite mit uns und bei uns gewaehlt hatten.
Doch nun liegen sie auf separatem Graeberfeld:
Auslaendische Mitbuerger begraben in Koeln

Will ich aber, dass alle Menschen Brueder werden, muessen wir unsere Toten als "Teil unserer Familie" nicht nur in Graebern verstecken, sondern auch lebendig machen insofern, als dass man ihren Namen ein Gesicht geben muss, ueber ihren Beruf reden, auf dass sie "lebendig" werden.
Witzige Grabinschriften
Grabsteininschriften aus Tirol
Welch herzliche und menschliche Liebeserklaerungen an die Verstorbenen !

Es liegt mir noch etwas am Herzen.

Bitte oeffnet die Gedenkseite unserer Mitmenschen, die infolge eines Krebsleidens, eines Hirntumors, sterben mussten.
Gedenkseite

Einer von Ihnen war mein Freund.
Vielleicht fuehle ich mich schuldig, bisher nichts dazu beigetragen zu haben, sein Andenken und die Notwendig wachzuhalten, nicht von "Gottes Himmelreich" zu reden, solange wir nicht den Krebs besiegt haben mit dem Verstand, den uns der liebe Herrgott schenkte.
Mein Freund musste -wie Jesus in meinen Augen- fuer diese Schuld der Menschheit buessen, sein junges Leben verlieren, als Freund und Vater einer soeben geborenen Tochter von uns gehen, als Verurteilter der Rache Gottes.
Vielleicht aber fuehle ich, dass mein Freund nur ein paar Schritte vorausgegangen ist und mein Schicksal sich ebenso ploetzlich wenden koennte.

Auf einem "Tag des Friedhofs" wird sich niemand in dieser Form an die Botschaft erinnern, die uns die Toten sagen moechten.

Ich habe schon einige Namen dieser Gedenkseite in die Suchmaschinen des Internets eingegeben und wurde nachdenklich und traurig.
Man trifft die Toten im Internet als Lebendige, liest von ihren Aufgaben und Stellung in ihren Berufen, von den ehrenamtlichen Taetigkeiten, von den Mitgliedschaften in Clubs und manchmal Aeusserungen, Reden was eben von ihnen vor erst kurzer zeit ins Internet gesetzt wurde.

Das Tagebuch von Christiane Hierhammer ist bei weitem das wertvollste, menschlichste, schoenste und traurigste Zeugnis von Menschlichkeit, das ich seit langer Zeit gelesen habe.
Ermahnung und Anklage.
Ohne Ermahnen und Anklagen.

In memoriam.
Du musst ein wunderbarer Mensch gewesen sein, Christiane !
Tagebuch der Christiane Hierhammer

Lass Dich gruessen wo immer Du jetzt bist !

Donnerstag, 8. September 2005

Jesus klammert an Kreuz im Sausewind

Welch eine unertraegliche Verhoehnung eines Leidenden, zum Tode verurteilten, sterbenden.


Man muss nicht katholisch sein, um zu empfinden, dass die Schaendung des Andenkens an einen Toten hier in abscheulicher Brutalitaet zur Schau gestellt wird und der Laecherlichkeit preisgegeben ist.

fastdrive

Wehret den Anfaengen !

gefunden bei:
Black Letter

Ohnmaechtig dank Lakritze ? OLG Koeln sagt: Nein !

Das Urteil des OLG mag HARIBO freuen,
OLG Pressemitteilung

fuer mich ist der Rechtsfrieden noch nicht wiederhergestellt.

Denn darf ich nun hemmungslos bis zum Umfallen Suessholzzucker schlemmen, um schlank zu werden, und mich auf Kosten der Allgemeinheit wieder gesundpflegen lassen, oder verwirkt meine Fressucht nach Lakritze einen Anspruch gegen die Solidargemeinschaft ?

Hat man als Verbraucher die Pflicht, "sich offenkundigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht bewusst zu verschliessen" ?
Ist Suessholz raspeln gesund ?

Muss man oder nicht wissen, dass Importware an Lackritzsuessigkeiten u.U. einen ueberhoehten Anteil an Potenz absenkenden Wirkstoffen enthaelt, welcher dann daheim zum gegebenen Moment zu katastrophalen Gardinenpredigten Anlass gibt ?
BAG Schweiz

Ich frag mal so herum:

"Wo bleibt da der Mensch ?"

Solche Ueberlegungen haette man sich von den Richtern des OLG Koeln gewuenscht.
*laechel*

PS:
"Matador" (portugiesisch)adj. todbringend, toetend; s.m.Matador m.; com todos os matadores, vollkommen

Mittwoch, 7. September 2005

Wasser. Wie man aus Wasser Gold machen kann !

Man sollte sich mal oefter die Zeit nehmen, die Politik wie ein Schachspiel zu betrachten.
Und sich mal vorstellen, dass auch in einer Demokratie immer der Staerkere den Schwaecheren unterdrueckt.
Oder der Intelligente den Dummen.

Die genialste Erfindung der Menschheit, von der niemand redet, ist zweifelsohne die Rezeptur, nach welcher man aus "bedrucktem Papier" zwar nicht "richtiges" Gold, aber richtiges "Geld" herstellen kann, um es den handeltreibenden Menschen kostenpflichtig zu leihen.
Genial !

Man muss jetzt nur noch nach dieser Rezeptur suchen, es kann ja wohl kein Geheimnis sein !

So geht´s:

Schritt 1 : Wer die Rezeptur kennt, setzt alles daran, dass er vom Staat das alleinige Recht erhaelt, "Geld" in Umlauf zu bringen.
Beispiel
Dollar: Schon lange privatisiert.
Euro: Dauert noch was. Muss man erst Spekulation/Geldvermehrung/Geldverknappung machen (was einfache Menschen eine "Krise" nennen), damit die arbeitslosen Menschen den Rezepturwissern auf Knien um Hilfe und neues Geld bitten.

Schritt 2 : Die Rezeptur verlangt, dass der Gegenwert der "Papierzettel" abgesichert wird, je fester desto besser.
Nichts liegt daher naeher, als den Wasser- und Energiebedarf der Menschen dafuer einzuspannen.

Man sagt mit Kreidestimme wie einst der Wolf den Sieben Geisslein, dass Privatisierung nur von allergroesstem Vorteil sei.
Wohlstand, Reichtum, ganz ohne Arbeit. Denn Arbeit gibt es ja bald nicht mehr - wegen der Maschinen, sagt man einfach...

Und man gibt diese seine Versprechungen, dass bald Milch und Honig fliessen werden, den Geisslein sogar schwarz auf weiss.
(Solche Blaetter mit Tinte nimmt sich dann der BGH zur Urteilsbegruendung vor, um nicht nur die Rechtmaessigkeit der Privatisierung festzustellen, sondern auch die Ansprueche der Geisslein auf Nichthergabe des eigenen Geldes, der Brunnen und Weiden an private Woelfe abzuschmettern)

Hier sitzen sie und strahlen freundliche Liebenswuerdigkeit aus, reden mit Kreidestimme und getuerckten Widerworten, damit die Geisslein nicht merken, dass hier der eigene Balg zum Verkauf ansteht und verhandelt wird:
Tagung 14.-15.11.2005 (pdf)

Wer mal wissen will, welche Erfahrungen unsere Vorfahren mit eben diesen Geschaeftsmodellen erleben mussten, sollte sich dieses Buch durchlesen, zumindest ueberfliegen:
Watertime. (Pdf)

Zum guter Letzt und fuer alle, die keine Zeit oder keine Lust haben,hunderte lange Seiten zu lesen hier ein Zitat auf Seite 41 von:

Joseph Chamberlain (1836 - 1914)

It is difficult, if not impossible to combine the citizens' rights and interests and the privat enterprise's interests, because the privat entreprise aims at its natural and justified objective, the biggest possible profit.

Na klar !
Was denn sonst ?

Montag, 5. September 2005

Jammerlappen unter sich: "und wo bleibt der Mensch ?"

Das kann man schon vermuten !

Der Mensch bleibt wo er hingehoert:
In Gottes Hand.
In der Kirche und/oder in der Gewerkschaft.
Denn da wird fuer ihn gebetet oder protestiert.

Der Rest ist "Gnade".
Quelle: Tacheles

Das kommt davon, wenn Schafe ihre Schaefer fortjagen mitsamt den verhassten Schaeferhunden und mit den friedliebenden Woelfen endlich den langersehnten Friedensvertrag abschliessen, der die "Wuerde des Schafes" als hoechstes heiliges Gut garantiert.
abril22
(ARBEITER. Dein Chef braucht dich. Du brauchst ihn nicht...
waehle fuer die sozialistische Revolution )

Was keiner merkt:
Die Frage "Wo bleibt der Mensch ?" ist eine Frage fuer die Doofen.

Wer Zeit und Lust hat, beschaeftigt sich mal mit Fragen der "Wirtschaftskunde".

Er wird erstaunliches lernen.
Zum Beispiel vom Reichtum der Arbeiter zur Zeit der Fruehgotik in Europa, den vollen Tellern, den Badetagen fuer Lehrlinge, Freizuegigkeit und Kindersegen allenthalben und von den Traeumen, Kathedralen in Koeln, Reims und anderswo zu errichten.... die uns heute noch von diesem Menschheitstraum verkuenden.

Man wird hoffentlich sich eines besseren belehren lassen:
Lesenswert: Eckhard Siemer

Wer schliesslich wissen will, was aus uns Menschen werden wird, dem sei dieser Beitrag der gefaelligen Kenntnisnahme anempfohlen:
IMF: One world currency

Aktuelle Beiträge

Gerade deinen Blog gefunden...
Gerade deinen Blog gefunden und gemerkt, dass der letzte...
abschluss - 23. Mai, 15:50
Elisabeth I. vs. Rodrigo...
Der Beitrag wurde am 8.6.2008 überarbeitet. LINK
Konrad - 8. Jun, 11:02
Lisbon Hebrew Bible (British...
Die online-Lese Seiten der British Library zeigen auch...
Konrad - 25. Jul, 09:51
Der Whitehouse Coup (1933)
Klingt alles einwenig abenteuerlich: BBC Radio
Konrad - 24. Jul, 14:14
Galgenjustiz im Iran...
Einen Einblick zum Kennenlernen und Eingewöhnen: Via...
Konrad - 22. Jul, 11:42

Status

Online seit 7500 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:50

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren