Donnerstag, 7. Juli 2005

Prostitution, Moral und Menschlichkeit sind "not"-wendig

Das ist ihm sicherlich peinlich, dem Herrn Betriebsratsvorsitzenden von Volkswagen.
Alle Welt spottet und lacht ihn aus.
Macht, Einbildung, Groessenwahn...alles aus und vorbei.
Jede Sekraeterin lacht sich hinter seinem Ruecken ins Faeustchen und zeigt heimlich mit dem Zeigerfinger auf ihn, und alle anderen kichern mit:
BILD v. 7.7.2005


Man fragt sich, welche besonderen Vorzuege jene schoene, schwarzhaeutige Portugiesin aus der Bar "Weisser Elefant" in Lissabon wohl zu bieten hatte. Dieses Lokal ist uebrigens keineswegs eine Nobelbar. Aber das tut hier nichts zur Sache.

Wer sich in herausragender Stellung mit Prostituten einlaesst, wird erpressbar.
Und dennoch fallen viele Maenner immerwieder in diese Fallstricke, davon wusste selbst weiland Franz-Josef Strauss ein Lied zu singen.

Mir liegt dabei jetzt viel daran, zu bedenken zu geben, dass wohl ein "Freudenhaus" in einer Gesellschaft umsomehr an Daseinsberechtigung und gesetzlichen Schutz verdient, je strenger die moralischen Zwaenge dieser Gesellschaft sind.

Eine vorbildliche Regelung finden wir in der Kultur der Thailander:
Strenges Erziehung, selbst "Haendchenhalten" ist verpoent, man ersetzt jegliche Beruehrungen mit einer poetischen Umschreibung.
Der Blick auf eine Blume, ein Bluetenkranz an einem bestimmten Wochentag wird so zu erotischer Botschaft aufgewertet und empfunden.

Der "Held" im Kino, so will es das thailaendische Empfinden, kuesst niemals und schon garnicht in der Schlussszene die eroberte Frau (a la James Bond 007), nein, er blickt auf eine kleine Pflanze, in den Sonnenuntergang mit seiner Liebsten ohne Worte sagen muessen an seiner Seite, und er laechelt sanft und lieblich, seine Antwort in den Blicken seiner Liebsten suchend und findend....

Klar, dass bei so viel Enthaltsamkeit, die Freudenhaeuser florieren und in ihnen "Miet-Ehefrauen" fuer den Dienst an Koerper und Seele verantwortlich sind.
Wer die "Prostitution" in Thailand nur den boesen Amis aus der Zeit des Vietnamskriegs oder den boesen Touristen anlastet, hat die thailaendische Kultur nicht verstanden.

Wenn wir also eine strenge Moral aufrechterhalten wollen, muessen wir auch fuer "Freudenhaeuser" sorgen und Prostituierte schulen, einrichten und kontrollieren.

Wer dann persoenlich den Drang verpuert, etwas "comfort" zu suchen, soll dies tun.
Soll hoeren, wie gross, stark und begehrenswert er ist.
Was ist verwerfliches daran?

Fuer eine funktionierende Gesellschaft sind Auszeiten, Karneval, Rauschfeste "notwendig", weil eine Not abgewendet wird.
Die Not, die aus Vereinsamung oder aus dem Wunsch nach Verbruederung mit Geschaeftsfreunden entsteht.

Ich kenne andere Mitmenschen, die sperren ihre Toechter und Soehne in ein Kloster, schicken sie in den Krieg, verpruegeln und vergewaltigen sie, luegen, betruegen, stehlen oder was wie ein Verkauf in Sklaverei zu werten ist: Machen Schulden, welche in Zukunft die Kinder bezahlen muessen.

Wenn ich´s recht bedenke, muesste ich darum bitten, in jene oeffentliche Liste aufgenommen werden.
Ich sehe nur arme Menschen, die in meinen Augen nichts verbrochen haben:
Pranger der Polizei Chicagos


Freiheit auf amerikanisch !

Mittwoch, 6. Juli 2005

Wer von "Fremdarbeitern" redet ist dumm, gehaessig und ein Volksverhetzer

Es ist bei Varzil heute ein Denkanstoss zu lesen, den es lohnt, naeher zu betrachten.

Zunaechst sollte man sich fragen, ob es einem Acker oder einer Kohlemine im Ruhrgebiet auffaellt, wenn statt eines Einheimischen ein Arbeiter aus Polen oder aus der Eifel zugewandert ist, um dort "zu arbeiten".
Wie man am besten Kohle abbaut oder Mais saet und erntet hat wohl eher mit natuerlichen Gegenbenheiten und technischen Voraussetzungen zu tun als mit der Herkunft des Arbeiters.

Wenn die Kohle unrentabel wird oder das Maisfeld Missernten beschert, dann muss man Energiequellen und Landwirtschaft studieren.
Dem Herrn Lafontaine empfehle ich, die Grundlagen der Volkswirtschaft zu erlernen.

Haetten die Maisfarmer in den USA einen Hauch von Ahnung wuessten sie, dass man genetisch manipuliertes Saatgut, Kaufpreis dafuer und Zinsen, Pestizide und Aerger mit den Endverbrauchern vermeiden koennte, wenn man die Felder sich erhohlen liesse oder mit abwechselnden Feldfruechten bestellen wuerde.
Dafuer sind die Farmer aber zu ungebildet.
Sie jammern und jammern wegen des Maiswurzelbohrers...

Wenn Lafontaine die Ursachen der Krise nicht kennt, stattdessen "Fremdarbeitern" die Schuld in die Schuhe schiebt, dann sollten wir ihn wegen Stoerung der oeffentlichen Ruhe, Volksverhetzung verklagen oder zumindest lautstark auslachen !

Wenn man zu Zeiten Ludwig Erhards Auslaender nach Deutschland rief und sie mal Fremdarbeiter, mal Gastarbeiter nannte mag das politische Hintergruende unserer Nachkriegszeit widerspiegeln.
Wie haette man ansonsten die "Siegermaechte" besaenftigen koennen, die schon im Ersten Weltkrieg eine Abtrennung von Nationalstaaten (und die Errichtung von Zollgrenzen) zum Zwecke des Niederhaltens europaeischer Konkurrenz bezweckten und jetzt schon wieder eine "Germanisierung" einer unendlich hohen Anzahl fleissiger Polen, Spanier, Portugiesen, Tuerken, Tunesier befuerchten mussten.
Der sorgenvolle Blick eines Inselbewohners ist dabei voll verstaendlich.
Deshalb mussten wir unsere auslaendischen Kollegen "Gastarbeiter" nennen ( aber dennoch sind viele Gaeste zu vollwertigen Deutschen geworden ! Aetsch !)

Die Sozialisten mit all ihren Freunden und Helfershelfern haben derweil heimlich -und immer artig unter der Tarnkappe,von Toleranz zu sprechen- dafuer gesorgt, dass Asylanten und andere Einwanderer besondere Vorrechte erhielten, Fremdfirmen bessere Konditionen bekamen.

Gleiches muss man aber gleichbehandeln.
Und Ungleiches ungleich.

Haelt man sich nicht an diesen Grundsatz schafft ein Richter Ungerechtigkeit, ein Bauer Missernten und ein Politiker Volksaufstand, Rassenkrieg, Progrome, Zwangstaufen und Massenmord.


Die galoppierende Verschuldung allseits, Angst, Sorge, Unruhe und Wut im Volk haben die Sozialisten und Berufspolitiker wie ein Lafontaine selbst verschuldet.
Aber wie ?

Ganz einfach:
Man hat den Arbeitern (und jetzt merkt man, dass es auf die Staatsangehoerigkeit garnicht ursaechlich ankommt) heimlich die "Fruechte ihrer Arbeit" (das Geld) geklaut.

Die Deutschen hatten ihre D-Markt.
Exportueberschuesse, so gesund wie ein Krebsgeschwuer, konnten mit Aufwertung behandelt werden.
Die Portugiesen hatten ihren Escudo.
Importueberschuese, so gesund wie Heroinkonsum, konnte mit Abwertung behandelt werden.

Vom EURO und von den billigen Zinsen einer harten Waehrung erhielten z.B. die Portugiesen einen Rausch ploetzlichen Reichtums, dass richtiges Arbeiten und Sparen voellig vergessen wurde.

In Portugal gilt "arbeiten" ohnhin seit jeher als "unfein":
man sitzt lieber in der Verwaltung und
schaut zu, dass man viel Geld von den Ueberweisungen der eigenen Emigranten in die Heimat oder von den europaeischen Zuschuessen abgreift, fuer sich, sein Institut, seine Partei, seinen Fussballclub.

Gesetzliche Lockerung und steuerrechtliche Foerderung haben bei uns in Deutschland dafuer gesorgt, dass das Geld, das nicht verbraten, verjubelt oder verschenkt wurde, abwandern konnte in Spielboersen und Spielbanken, wo gezockt wird, gewettet und manipuliert.

Was hat damit mein tuerkischer Arbeitskollege zu schaffen.

Wenn es gefaehrliche "Fremdkoerper" in unserer Volkswirtschaft gibt sind es nicht meine Kollegen sondern Leute wie Lafontaine !

Freitag, 1. Juli 2005

Wer Gedenkkreuze wegbaggert am Checkpoint Charlie, dem ist auch noch mehr zuzutrauen

Geschichte lebt nur in "erlebter" Erinnerung, sichtbar, fuehlbar, hoerbar und begreiflich fuer Herz und Verstand.

Waehrend die Geschichte ihren Blick nach rueckwaerts zu dem Vergangenen hin wendet, richtet die Kunst unseren Blick nach vorn, zu den Lebenszielen, nach einem Gott, sei er nun persoenlich zu verstehen oder in freier Natur zu entdecken und nach eben dem, woran dieser Schoepfer dachte, als er die Welt erschuf.

Sehen wir ein Kunstwerk vergangener Zeiten, so erkennen wir manchmal, ohne ins Museumsheftchen zu schauen oder dem Museumsfuehrer zuzuhoeren, worum es dem Kuenstler gelegen war, was er sagen wollte, uebermitteln, zu Fuehlen und zu Verstehen geben wollte.

Wir erhalten vom Kuenstler ein Symbol, ein Geheimzeichen,das wenn es in unserem Herzen eigene Gedanken wachruft und ergaenzt, so in uns einen neuen Gedanken erst moeglich macht.

Kreuze sagen, geben uns mehr Gedanken als tausend Worte.

Jeden neuen Gedanken koennen wir dann als Werkzeug in unserem Leben bei unserer taeglichen Arbeit, und vorallem bei der Arbeit an uns selbst, sinnvoll anwenden.

Ein besonders hehrer, heiliger Gedanke betrifft in allen Kulturen die Erinnerung an Schuld, Dankbarkeit und Anteilnahme am Schicksal unserer eigenen Vorvaeter, denen wir unser Wesen, unser Aussehen, unsere Heimat und Sprache verdanken.

Gut und Boese, Schoenheit und Haesslichkeit bleiben so unvergessen, koennen nachempfunden, verstanden, ueberwunden werden trotz ihrer Unveraenderlichkeit, trotz unserer Hilfslosigkeit in Suehne, Trauer oder Dankbarkeit.

Trauer und Freude fuellen unsere Herzen an bestimmten Tagen, zu Ehrentagen, an heiligen Orten und Staetten, wenn mir Menschen und Brueder sind, Lebewesen statt Maschinen.

Man darf daher diese Staetten nicht schaenden, nicht entweihen, weder hypothekarisch beleihen noch veraeussern, diese Staetten mit ihren Symbolen sind ein Tabu.

"Auftraege" an eine Bank, eben solches zu tun sind sittenwidrig und von Anfang an ungueltig.

Was in Berlin unter dem Vorwand von Rechtsmaessigkeit geschieht wird uns vor unserem Gewissen, vor Gott, noch einmal als Fluch verfolgen.
Tabus duerfen nie missachtet werden.

Zum Nachlesen:Davids Medienkritik

Donnerstag, 30. Juni 2005

Der Hamburger "Appell". Schuld an der Krise sind die deutschen verwoehnten, aufsaessigen und uneinsichtigen Arbeiter ?!

Wer ihn noch nicht kennt sollte ihn aufmerksam lesen den Hamburger Appell !
Ihn haben eine grosse Anzahl deutscher Professoren unterschrieben.
Liste der Unterzeichner

Zunaechst faellt uns auf, dass die Professoren die Ursache kennen:
Es handelt sich um eine "strukturelle Krise"

Fuer so eine Erkenntnis bekaeme jeder Hauptschueler von seinem Lehrer eine glatte 6 ins Notenheft.
Denn Krise heisst zu deutsch: (Zeit einer)Entscheidung und Entscheidungen werden von Menschen gemacht und verantwortet aber eben nicht von "Strukturen".
Das Wort "strukturelle Krise" ist deshalb nichts weiter als eine dumme Ausrede, weil es grober Unfug ist, Augenwischerei, nichts als Wichtigtuerei.

Wenn naemlich ein Bauer sein Getreide, der Mueller sein Mehl und schlieslich der Baecker sein Brot nicht verkaufen kann, dann soll mal jemand nach der Struktur suchen, wenn er kein Professor ist.
Es mag an einer Naturkastrophe und Missernten gelegen haben, an einem Gift im Wasser, an vielen Gruenden, aber eben niemals an einer "Struktur".

Wenn dann Bauer/Mueller/Baecker ihr Geschaeft aufgeben oder in Konkurs fallen sagen ihnen hier und heute die Professoren, es handele sich um eine "Wachstumsschwaeche".
Das klingt wie Hohn !
Nein, das ist Hohn, Haehme, Spott von Leuten, die noch nie, selbst als Studenten nicht, jemals ihr Brot als Verkaeufer,z.B. in einem Getraenkemarkt, verdienen mussten.

Schnell und clever sprechen die Professoren dann von der "gesamtwirtschaftlichen Nachfrage" obwohl die niemanden interessiert, denn die gibts nur in Buechern. Was hat der Baecker damit zu tun?
Sehen Sie, verehrter Leser, wie geschickt man das Wort "Volkswirtschaft" vermeidet, obwohl es das Volk ist, der Nachbar, das Mitglied einer Dorfgemeinschaft, das zum Baecker einkaufen geht und dem Bauern,Mueller, Baecker die Existenz sichert, dem Lehrling die Ausbildung usw.
Gesamt ist Alles und "alles" ist nichts.
Fragen Sie hierzu bitten einen Juristen !!

Jetzt stellen Sie sich vor:
Diese Volkswirtschaft tut etwas ! Ja, sie tut sich "entziehen", naemlich einer Kontrolle und Einflussnahme.
Welch eine grandiose Ausrede, wenn mich naechstens die Polizei ueberfuehrt, auf den Teppich der Wahrheit, und ich ihr den Entzug meiner Selbstbeherrschung als Entschuldigung vortrage, fuer die ich arme Person ja nichts kann !
Das aber versuchen uns die Professoren auf die Nase zu binden !

Man uebergeht dann wohlgelaunt das soeben Gesagte mit dem Widerspruch, dass man sehr wohl dabei ist in Deutschland, die Nachfrage zu steuern, ohne sie aber damit erhoehen zu koennen.
Wie wahr !
Und die Binsenweisheit, dass Einkommen, also Geld in der Tasche, Lust auf Einkaufen macht, also "Nachfragewirkungen entfaltet" stimmt auch, nur was hilft diese Weisheit dem Bauern/Mueller/Baecker unseres Beispiels ?

Wo die Professoren ueber die Wichigkeit einer Nachfrage nach deutschen Produkten sprechen, da wird's wieder haarestraeubend.
Denn zunaechst sind Qualitaet etc. sehr wohl ein Ergebnis von gesetzlichen Massnahmen von Standards, Produkthaftung u.v.m.
Eine Nachfrage nach "deutschen" Broetchen ist aber nur minimal von Qualitaet, Innovitaet und Preis gepraegt, oder falls doch, dann koennte man das genausogut auf alle anderen Broetchen aller Laender der Erde uebertragen mit ihren Maschinen, Modernitaet, Forschung, Entwicklung, Arbeitskosten...
Wer sagt denn den Professoren, dass die auslaendichen Broetchen nicht vielleicht doch die "nachgefragtesten" sind trotz alter Maschinen...
Will sagen: Auch keine vernuenftige Erklaerung vonseiten der Professoren.
Die reden auch hier von Dingen, die sie nicht verstehen!

Aber jetzt bitte aufgepasst !
Jetzt ruecken die Professoren mit der Sprache raus !

DESHALB, sagen sie zusammenhangslos, liegt der "Schluessel in den Arbeitskosten".

Warum nicht in den Kosten erfolgloser Forscher ?

Und wenn es dann wieder Kinderarbeit gibt, was sagen sie uns dann, die Professoren ?

Tatsache ist, wir haben Dank internationaler Verflechtungen die Moeglichkeit, ganz Osteuropa, ganz Afrika von Grund auf neu aufzubauen, oder unser eigenes Land:
Arbeit und Renovierungsbedarf wohin man nur schaut !
Mit Technik und menschlicher Arbeitskraft koennten wir wahre Paradiese schaffen.

Tatsache ist aber auch, das Maschinen zur Zeit verrosten, Halden von unverkaeuflichen Produkten, Autos und immense Uberkapazitaeten keine Kaeufer finden.

Wo nehmen die Professoren ihre Erkenntnis her, dass Investitionen fehlen ?
Und "fehlen" wirklich die Kunden oder haben die Kaeufer einfach bloss kein Geld, um diese Produkte zu kaufen, seien es Autos oder beim Baecker nebenan ?

Hierueber machen sich die Professoren noch nichteinmal Gedanken !

Es ist aber eben das Tauschmittel Geld, das fehlt, das den Volkswirtschaften entzogen wird, aus Deutschland wie aus Brasilien, und in die Taschen von Banken und Haendler gekommen ist, die danach trachten ihr Kapital vagabundieren zu lassen, weil es ihnen die Gesetze und die Spielregeln der Globalisierung erlauben.

Wir leben heute in einer Diktatur.
Und zwar deshalb, weil Grosskonzerne "diktieren" wie man bei ihnen selbst oder in den Volkswirtschaften das Soll-und-Haben verbuchen muss.

Spekulation und nicht die Wertschoepfung gelten als legales Taetigkeitsfeld, der Ruin ist dann selbstverstaendlich nicht Untreue ihrer selbst sondern eine Folge allzu hoher Ansprueche von Arbeitern, Rentnern, Schuelern aber niemals von "Investoren" von z.B. geschlossener Fondsgesellschaften, die in Geld baden ohne einen Finger zu kruemmen und ohne sich um die Geldeingaenge weiters zu kuemmern, denn diese sind ihnen grantiert !

Ludwig Erhard hat eine Waehrungsreform vorgenommen.
Warum wohl ?

Ich moechte mal an dieser Stelle mit meinem aufrichtigen Respekt an alle diejenigen Professoren denken und ihnen danken, dass sie sich diesem gefaehrlichen weil irrefuehrenden "Appell" NICHT angeschlossen haben !

Bitte meldet Euch !
Es gaebe noch sehr viel zu sagen.....

Samstag, 25. Juni 2005

Spanien im Jahr 711. Eine Krise wie Europa 2005. Damals kamen die Araber als Retter und Befreier.

Wer glaubt, ein Politiker -egal ob rechts,links oben oder unten oder sagen wir: schwarz,braun, rot,gelb oder gruen- wer also glaubt, es kaeme auf die Farbe oder die Himmelsrichtung eines Parteibuches an, auf ein politisches Manifest oder Programm, hat vermutlich Pech.
So wird er niemals kraft seiner demokratischen Wahlstimme irgendetwas bewegen, veraendern und schon garnicht verbessern koennen.

Wer zudem denen glaubt, die predigen, es kaeme nie und nimmer und keineswegs auf Regierungsdekrete und Geldsysteme an, Freihandel und freier Wettbewerb sei das einzig seligmanchende Konzept auf Erden, um Wohlstand fuer alle und Frieden zu sichern, wer diesen Predigern glaubt, ist ehrlich zu bedauern.

Glueck fuer uns, wir koennen genau sehen, was damals im heutigen Spanien/Portugal passierte und daraus lernen, "was eine Wirtschaft zusammenhaelt"

Kurz und knapp:
Am Anfang gab´s die Roemer, die bauten Strassen, Staedte und Kanaele. Es gab Eigentum, Recht und Ordnung. Besonders effektiv waren die Latifundien, grosse Bauernhoefe. Die Roemer nutzten die Iberische Halbinsel wie eine Bananenrepublik: Es galt ihnen allein, viel Gold und Getreide nach Rom zu schaffen.

Als die Roemer ihre Herrschaft verloren, brach der Export zusammen, wer etwas produzierte, blieb auf seinen Waren sitzen. Eine Pleitewelle liess die Bevoelkerung veramen. Eine Binnennachfrage gab es nicht (wie heutzutage).

Das nutzte die Kirche und holte die Westgoten ins Land, Dummkoepfe koennte man sagen, die nur den Zweck zu erfuellen hatten, mit Waffen das Volk zur Zwangsarbeit anzuhalten.
Denn wer von seinen "Schulden befreit" werden wollte, wie die Priester versprachen, musste zuvor sein Land der Kirche schenken.
Und gegen die Juden wurde gehetzt und der Antisemitismus war so gross, dass man sie mit Gewalt zu unterjochen trachtete:
Gesetz der Westgoten zur Zwangstaufe

Die ehemals roemischen Sklaven kamen vom Regen in die Traufe: jetzt wurden sie Leibeigene.
Es gab ueberall Revolten, das Volk verstand nicht, weshalb man ploetzlich arm war, rechtlos, und vorallem allein auf sich gestellt.

Die einzigen Menschen, denen es besser ging, waren die Juden. Nur sie verstanden den Grund der anhaltenden Wirtschaftskrise: Es fehlte Geld im Umlauf.
Also exportierten sie Waren nach Arabien und brachten Gold, den Kaufpreis, ins Land.
Alle anderen tauschten z.B.Land gegen Schafe,also immer im Tausch, wie zur Steinzeit.
Was die Kirche an Landbesitz nicht gepfaendet hatte oder als Stiftung empfangen, kam ihr auf diese Weise in den Schoss gefallen.
Aber ein Kloster, eine Kirche, nimmt nicht am Wirtschaftsleben teil. Wenn ein Kloster Gold/Geld in Haenden haelt, wird es nach Rom geschickt, oder damals nach Cluny, oder sinnlos verprasst.
Die Not der Menschen interessiert sie wenig.

Als die Araber und ihre Berber das iberische Land ueberfielen, eigentlich nur um eine "Razzia" zu machen (also einen "Ueberfall zum Beutemachen") da fiel ihnen auf, wie elendig es den Menschen ging.

Wo sie das Land eroberten wurde die Kirche ihrer Gueter beraubt, das Land unter die arbeitende Bevoelkerung aufgeteilt. Alle Bauern erhielten ein Recht auf Arbeit. Wer arbeitete, als Sklave oder Schuldner, konnte sich freikaufen, besass einen einklagbaren Anspruch. Wer Investitionen brauchte, suchte sich einen "Geschaeftspartner", denn Kredite mit Zins waren verboten.
Augenblicklich explodierte foermlich Arbeit und Reichtum der gesamten Bevoelkerung.

Die Araber befreiten auch die juedischen Geschaeftsleute von Zwang und Unterdreueckung. Der aufbluehende Handel mit Arabien brachte Gold aus dem Sudan nach Spanien, als Geld, und blieb im Land !
Spaniens Reichtum war das Ergebnis der Binnennachfrage und des Vorhandenseins von Geld(Goldmuenzen).

Kein Wunder: die Araber eroberten das Land in nur 3 Jahren, jeder wollte am Aufschwung teilhaben. Sogar viele Westgoten, allerdings nur wegen der erlaubten Vielweiberei. Der notleidenden Bevoelkerung konnte die Befreiung garnicht schnell genug geschehen.
Das ist das Geheimnis der schnellen arabischen Eroberung mit gerade mal 30.000 Soldaten.

Als die Katholiken das Land spaeter "zurueckeroberten" fing das gleiche Spiel wie nach der Roemerzeit von vorne an.
Kein Geld im Umlauf, alles verbraten, Vorraete, die keiner kaufen konnte, Schulden und Zinsknechtschaft in Folge, Arbeitslosigkeit, Pleitewelle, Feudalismus.
Ende der Poesie, der Koerperwaesche, Sauberkeit, Wissenschaft, Kunst, Schule, Technik, kurzum: Ende der Lebensfreude.

Und Antonius von Padua (eigentlich von Lissabon) lief durchs Land und wurde beliebt, weil er von Schuldenerlass predigte und davon, die Schuldner nicht auch noch mit Gefaengnis (Fussfesseln wuerden wir heute sagen) zu bestrafen.
Ein Heiliger ?
Dass ich nicht lache !
Das Problem hat er nicht einmal erkannt, geschweige denn geloest (wie Lafontaine heute )

Was lernen wir daraus ?
Wir brauchen ein Geldsystem in den Haenden von faehigen Fachleuten.
Die "Demokratie" hat sich mit dem Mangel an Kenntnissen, was wirklich Wohlstand und Frieden bringt, schon laengst ihr eigenes Grab geschaufelt.
Ludwig Erhard ist lange tot, seine Mahnungen ("Masshalten !") vergessen, seine Kenntnisse und Faehigkeiten sogar verpoent. (Salazar, der ebenbuertige portugiesische Buchhalter, gilt als "Diktator")

Der "Euro" wird als Witz in die Geschichte eingehen.
Er hat Luftschloesser, Illusionen, einen auf Schulden gebauten Flittereichtum und Werte vorgegaukelt, wo in Wahrheit Bauruinen, Rechtlosigkeit, und galoppierende Erwerbslosigkeit Not, Kummer und Armut sich ausbreiteten.

Er wird hoffentlich bald von einem System abgeloest, wo Privatbanken die Aufsicht und Alleinherrschaft innehaben.
Dieses neue System wird auf Silber oder Gold aufgebaut sein.
Wer kein Gold angespart hat, wird sich in Zukunft keine Importe leisten koennen.

Haette er frueher mal die Gesetze die Fallstricke des ungezuegelten Welthandels studiert !



Zum Nachlesen:
Die Mauren in Spanien (Siegrid Schmeer

Islamic and Christian Spain (Thomas Glick)

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:50

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