Mittwoch, 9. August 2006

Genie Gusmão statt Gebr. Montgolfier

Bartolomeu Lourenço de Gusmão, der Archimedes Portugals ist der Entdecker des Prinzips des Heissluftballons.
Gusmão war sein Erfinder, nicht die Gebrueder Montgolfier.

Gusmão hat eine Wasserpumpe fuer eine Priesterschule in Salvador entwickelt, um Wasser aus dem Fluss Paraguaçu hochzupumpen.
Vermutlich einen "Hydraulischen Widder"
Gusmao war sein Erfinder, nicht Joseph Michel Montgolfier.

Nebenbei hat Gusmão eine automatische Lenzpumpe fuer Bilgenwasser erfunden, was auch keiner weiss und niemanden zu interesieren scheint.
Eine sog. Venturipumpe ? Ich weiss es nicht !

Erwaehnen moechte ich noch Gusmãos Forschungen ueber die Lichtbrechung, den Einsatz von Linsen.
Gusmão war tatsaechlich ein Genie wie Archimedes !

Seine Erfindungen wurden vom damaligen Koenig Portugals, João V., als witzige Belustigung beklatscht, von einigen portugieischen Adligen als abwechslungsreicher Zeitvertreib gefoerdert, von juedischen Menschen mit Hochachtung und Respekt anerkannt, und von der Inquisition als "Teufelswerk" verurteilt und verboten.

Gusmão musste selbst bekennen, dass alles nur schwarze Magie war, er selbst ein "Genosse des Teufels" ("socio do diabo"), alles um sein Leben retten, um nach Spanien fliehen.

Seine Aufzeichnungen und Studien hat er seinem Bruder Alexandre anvertraut.
Alexandre war Privatsekretaer des Koenigs, als er Botschafter Portugals in Paris wurde, nahm er die Studien mit.
So kamen Gusmaos Kenntnisse spaeter in die Familie der unternehmungslustigen Papierfabrikanten Montgolfier.
Das Prinzip "Heissluft" haben die zwar nicht begriffen und den "Qualm" als Hebewerkzeug betrachtet, aber das stoert ja auch nicht weiter beim Abschreiben.

Nach Spanien vor der katholischen Meute Portugals geflohen, in Toldedo versteckt, starb Gusmão -ohne fuer mich erkennbare Ursache !
Er wurde nur 39 Jahre alt.

Wer kennt heute Gusmão ?
Niemand !
Die Inquisition hat ganze Arbeit geleistet.

Bartolomeu Lourenço de Gusmão (1685 - 1729) war Portugiese - und war als Sohn eines Ober-Wundarztes namens Lourenço und seiner Frau namens Alvares in Brasilien, als es noch eine Provinz Portugals war, in Vila dos Santos ("Heiligendorf") im Staat São Paulo geboren.
Den Namen Gusmão legte er sich erst zu, als er Jesuit wurde und zu Ehre eines damaligen Jesuitenpaters.
(Normalerweise kombinieren Portugiesen ihren Familiennamen aus den Namen beider Elternteile)
Gemaelde von Benedito Calixto (1853 - 1927)

Typisch Kirche, typisch Portugal:
Ein junger begabter Mann, wenn er nachweislich seit 5 Generationen kein Jude ist, wird von den Jesuiten vereinnahmt, seiner Familie entrissen, mit neuer Identitaet versehen, entmannt, geknickt fuer die Partikularinteressen des Papstes und seiner Weltpolitik.

Wer juedisches Blut hat gilt als unbrauchbar bei Jesuiten.
Ein Jude laesst sich nicht von Heiligkeiten unterdruecken.
Ein Jude will Mensch sein, will leben und Leben schenken, und ohne Ehefrau ist ein Jude undenkbar.

In Portugal sind Wissenschaftler eine blosse Kuriositaet, erwuenscht solang sie unschaedliche Zierde sind, unerwuenscht, wenn sie Neuerungen fordern.
Solche Wissenschaftler, solche Arbeiter, mussten seit jeher Portugal verlassen und ihr Heil in anderen -calvinistisch gepraegten- Laendern suchen.

Gusmão hatte in Portugal zunaechst Erfolg:

Koenig João V. (1689 - 1750) war muetterlicherseits ein gemuetlicher Pfaelzer mit einer besonderen Vorliebe fuer jungfraeuliche Nonnenschwestern, die er reihenweise zu entjungfern pflegte.
An Nachkommen hat es ihm auch nicht gefehlt.
Seine Ehefrau Maria-Anne stammte aus Linz, war eine waschechte Oesterreicherin, und deshalb gab´s in Portugal erstmals Opernmusik und Musiker wie den beruehmtberuechtigten Domenico Scarlatti (1685 - 1757) in koeniglichen Diensten.
Wo er nur konnte, gab er alles Geld fuer Kloester, Kirchen und Palaeste aus und wann immer konnte, hoerte er schoene Italo-Musik.
Das Volk liebte ihn als der "Grosszuegige", der "Sonnenkoenig".
Der Papst liebte seine Verschwendungssucht ebenso und titulierte ihn "Aller Treueste Majestaet"

Diesen Koenig bat Gusmao eines Tages im April 1709 um die Genehmigung, ein "Instrument um durch die Luefte zu gehen" ("instrumento de andar pelo ar") zu erbauen, was ihm sogleich bewilligt wurde, nicht zuletzt wohl, weil Gusmao den Einsatz zu militaerischen Zwecken hervorzuheben verstand.
Einige Grafen Portugals foerderten Gusmaos Werkstaetten und Versuchsreihen, wohl auch um kriegs-technisch up-to-date zu bleiben.

Gusmao sprach Latein, Franzoesich, Italienisch, alt-Griechisch und Hebraeisch, konnte ganze Bibeltexte auswendig aufsagen, galt als begnadeter Prediger und so wundert es nicht, dass Koenig Joao diesem Mann eine feste Anstellung gab.

Gusmaos Suche nach einem Fahrzeug "Leichter als Luft" war gewiss von Jesuitenpater (!) Francesco Lama di Terzi (1631 - 1687) und seiner logischen Idee, mit luftleeren Kupferkugeln ein Boot in die Luefte zu heben, beeinflusst:
Pilot und Luftschiff
"Technisch unmoeglich" wie Leibniz beweisen wird.

Es hat nicht lange gedauert, da war Gusmao mit den Vorbereitungen fertig.
Mit viel Draht und mit einer Huelle aus Papier hatte Gusmao das erste funktionierende kuenstliche Flugobjekt der Menschheitsgeschichte gebaut.

Ordnungshalber sei daran erinnert, dass schon Marco Polo aus China von "Drachen" berichtet hatte.
Feldherren in China, wie Han Hsin, hatten schon Drachen verwendet, um genaue Laengenberechnungen (in belagterte Festungen) anzustellen.
Vermutlich konnte Gusmao aus solchen Berichten erfahren, wie man feines Papier herstellt, wie man es verleimt und wie befestigt.

In Lissabon, dort wo der portugieische Praesident seinen Arbeitsplatz hat, im Empfangssaal fuer Botschafter, hat Gusmao vor erlauchtem Publikum seinen Heissluftballon vorgefuehrt.

Unter den Anwesenden befand sich auch der apostolische Nuntius, Titularerzbischof Michelangelo dei Conti (1655 - 1724), damit meine werten Leser nicht in Verlegenheit kommen:
Solche Menschen redet man mit : "Hochwuerdigste Exzellenz" an !!
Und dieser Conti wurde bald Papst Innozenz XIII. !

Alle Versammelten staunten nicht schlecht am 8.8.1709 .
Ein paar Zofen nur gerieten in Panik....
Geschichte der Luftfahrt in Portugal (franz.)

Das im link auffindbare Gemaelde von Bernardino de Sousa Perreira

Es soll auch einen Grossballon gegeben haben, in Vogelgestalt, dieses Gefaehrt ging in die Luftfahrtgeschichte als der Grossvogel "Passarola" ein.
Bilder (port.)

Man sieht deutlich die Vorgehensweise der Inquisition und der katholischen Intrigen, gewiss auch von Seiten der Jesuiten, wie man durch Uebertreibung ins absurd Phantastische die Glaubwuerdigkeit der Entdeckungen des Portugiesen ins Laecherliche zog.
Gusmao hatte wohl irgendwann mit den Papstbefehlen, dem Credo, und allem Eigennutz der Jesuiten nichts mehr am Hut !
Angenehmer und wertvoller empfand er die Gespraeche mit juedischen Gelehrten.
Seine Menschlichkeit wurde Batolomeu Gusmão zum Verhaengnis !

Unter falschem Namen floh Gusmao nach Spanien.
In einem Armeleute Hospital zu Toledo verstarb er.
Seine Aufzeichnungen brachte sein Bruder Alexandre nach Frankreich.....

Gibt es eine Lehre, die wir heute aus seinem Leben zu Wohl der Menschheit im allgemeinen und unserer Nachkomen im besonderen ziehen koennen ?

Es gibt sie !
Der Namen und Begriffe heissen: Viktor Schauberger, die Kreisel und das Magnetfeld !
Kann sein, dass alles grober Unsinn ist .....
Aber einfach nicht darueber reden ?
Genau so wie heute niemand weiss wer Bartolomeu Gusmão war ?

So kann man Gott bei Seiner Arbeit jedenfalls nicht helfen !

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