Dienstag, 4. Juli 2006

Heilige Elisabeth (Isabel) vs. Esther

Coimbra in Portugal heute:
Ein Fest zu Ehren der Koenigin Stª Isabel.
Dieses Fest ein heimlicher Triumpf Esthers.

Isabel von Aragón (1271 - 1336) war tatsaechlich eine "typische" Koenigin Portugals und typisch Portugiesen, gibt es heuer wieder, alle zwei Jahre, zu ihren Ehren ein riesiges Stadtfest in Coimbra, mit Umzuegen, Prozessionen, Trubel und Gebeten.
heilige-isabel



(José Gil de Castro 1785 - 1841)
Quelle: HEILIGENLEXIKON

Wofuer verehren die Portugiesen diese Koenigin als eine Heilige ?

Isabel war verschwendungssuechtig, verjubelte geradezu alles was sie in die Haende bekam, wie ein Karnelvalsprinz ohne Ruecksicht auf Verluste, ohne Gedanken daran, dass man Geldgeschenke nicht essen kann, ohne Vorstellung davon, dass man fuer die Gesunden (naemlich die Arbeiter) sorgen muss statt nur die Kranken zu pflegen, wenn man sie wenigstens "heilen" wuerde, aber es galt damals wie heute: pflegen, Palliativ-Politik, schoene Worte und Gesten statt Taten und Denken.

Und die Not war gross, damals wie heute, es fehlte an Geld im Umlauf, wo man die "reichen" Araber vertrieben hatte, erbeuteten die Heerfuehrer das Gold und ? .... schickte es zum Papst oder baute sich einen (unproduktiven !) Palast, noch ein Konvent , noch eine Kirche ....nur ans Arbeiten dachte keiner.

Es war eine gefaehrliche Zeit fuer die Juden in Portugal, als Isabel lebte, aus folgendem Grund:

Juden gaben "ihr Geld", das Stammkapital wie wir es heutzutage nennen wuerden, nicht her, weder Koenig noch Pfaffen und schon garnicht dem "armen Volke".

Mit ihrem Stammkapital finanzierten sie vielmehr in Portugal den Koenig, Bauer, Edelmann usw. allerdings - und darauf kommt es in einer ordentlichen Buchhaltung an: gegen Sicherheiten.

Ohne die Juden waere damals ganz Portugal verhungert oder auf die primitive Stufe von Steinzeitmenschen zurueckgekehrt -nach nur einer Generation nach arabischer Zeit mit ihren Wassergaerten, Schulen, Krankenhaeusern, mit bluehendem Wirtschfatsleben und Kultur.

Je aermer Portugal und die Portugiesen wurden, finanziell, wirtschaftlich und vorallem an Wissen und Vernunft, desto reicher erschienen ihnen die Juden, umso geheimnisvoller, fremder und feindlicher.

Bald mussten Juden eine katholische Taufe und Froemmigkeit mimem, einen christlichen Namen tragen, Schweinefleisch lagern ...alles um nicht Gefahr fuer Leib und Leben zu risikieren.

So erklaert sich, dass es getaufte Juden waren "Neu-christen", welche vehement die Heiligsprechung der Isabel, Koenigin von Portugal, forderten.
Verschwendungssucht ist das schoenste Geschenk, das man einer Bank bereiten kann - so ist das noch heute.

Aber im Laufe der Jahre in Portugal ging es um mehr als nur eine gute Geschaeftebesorgung , es ging um die Inquisition, Flucht, Zwangstaufe, Untergrund, leben und arbeiten ohne am Verfolgungswahn zu erkranken.

So erklaert sich, dass die Portugiesen heute in Coimbra eine offizielle "Heilige", naemlich die Isabel, anbeten, aber tatsaechlich ein Fest feiern, welches zu Ehren der juedischen Esther, Vorbild fuer Anmut und Treue fuer Wahrheit, Liebe und Familie begangen wird.

Judaisme: ESTHER

Wer naehere Einzelheiten hierzu erfahren moechte, insbesondere wie widerspenstig ungern die wohlwissenden Paepste eine Heiligsprechung bearbeiteten (und die niemals stattfand) muss hier weiterlesen:
THE ORIGINS OF POPULAR SAINTS IN PORTUGAL

Wollen meine werten Leser auch noch die Pointe der ganzen Geschichte erfahren ?

Die Lieferanten/Ausrichter des letzten grossen Stadtfestes von Coimbra zu Ehren ihrer Heiligen Koenigin des Jahres 2004 warten noch immer, also schon zwei Jahre , auf Bezahlung ihrer Rechnungen !
Quelle: SOZIALISTISCHE JUGEND COIMBRA
Der Autor nennt es "vergonha" eine "Schande" und spottet:
Man wartet eben auf ein Wunder.....

Das ist das Traurige in Portugal.

Portugal ist das Land von Utopie und Schwaermerei und Menschen voller Herzensguete und verteufelt falscher Idole.

Sonntag, 2. Juli 2006

A JUDIA ("Die Juedin) von Tomás Ribeiro (1831 - 1901)

Schlaefst Du ? Ich behuete Dich, verfuehrerisches Antlitz,
sanftes Zauberwesen, das ich im Niemandsland sah!
Sie schlaeft - ganz unmoeglich - was ich im Leben fand !
Schlaf ruhig, mein Liebling, weil ich hier mein Liedlein sing´.

Schlaf nur ! Ich besinge und wiege Deine Traeume,
Gespielinnen, Freudengelaechter, kommen zu Dir aus allen Himmeln herab.
Schlaf jetzt ! Und schau nicht auf die Qualen, die Kuemmernisse,
Was ich nur den Baechlein sage und selbst Gott nicht erzaehle !

Du Engel ohne Heimat, verirrte weisse Fee,
Nach nah oder fern wirst Du von mir gehen
Gewiss wird Dir eine nicht enden wollende Sehnsucht folgen.
Schoene Juedin, wie tief Du doch schlaefst !

Wo bist Du geboren ? Wo hast Du gespielt, Du schoene Gestalt ?
Einzigartige Rose, Du, hast gar keinen Garten ?
In Jaffa ? in Malta ? in Nazareth ? in Aegypten ?
Die Welt ist unendlich gross, und Du hast kein Zuhause ?! Oh ! Doch !

Schlaefst Du ? Ich behuete Dich, verfuehrerisches Antlitz,
Sanftes Zauberwesen, das ich im Niemandsland sah,
Sie schlaeft - ganz unmoeglich - was ich im Leben fand,
Schlaf, mein Liebling, doch werde ich nicht wiederkommen !

Du bist wie ein Blatt, vom Wind des Schicksals umhergetrieben,
Scheues Opfer, das ein Wirbelsturm raubte,
Blume, die sich in einer Vase naehrt, waechst
Lacht, verschwindet, und nimmermehr zurueckkehrt.

Sei Tochter eines erhabenen verfolgten Volkes
moege die Welt auch Dein Leiden unterschlagen, Du aber sei zuversichtlich !
Immerzu wie Ashevero durch die Sphaeren schweben
Welch hartes Schicksal ! Welch unerschuetterlicher Glauben !

Warum nur zeigt mir das Leuchten Deiner schoenen Augen
Herzenswuensche einer grenzenlosen Leidenschaft ?
Warum nur verzehrt sich mein Herz in dieser Glut ?....
Gott, zwischen uns beiden, mag diese Liebe nicht !....

Herz, mein Herz, warum bangst Du so sehr ?
Schluchzen ! Mein Schluchzen, es reicht jetzt, nicht noch mehr !
So ist das Schicksal, das ist das Schicksal; Ruderer, wir wollen zurueck;
Wir wollen sie nicht wecken....wozu auch, Ihr meine Seufzer ?

Schlaf weiter. Ich behuete Dich, verfuehrerisches Antlitz,
Sanftes Zauberwesen, das ich im Niemandsland sah,
Sie schlaeft - unmoeglich - was ich im Leben fand.
Schlaf nur, mein Liebling, denn ich komme niemals mehr wieder.

tomas-ribeiro
Tomás António Ribeiro Ferreira

Geboren am 1.Juli 1831 in Parada de Gonta kam er zum Studium der Rechtswissenschaft nach Coimbra.
Hier ist noch heute, am beruehmten Felsen der Traurigkeit ("Peneda da Saudade") ein von ihm im Jahr 1855 verfasstes (Studentenzeit-)Abschiedsgedicht zu besichtigen.
penedo

Ribeiro, Jornalist, Abgeordneter, ultra-romantischer Dichter fuehlte die masslose Unzulaenglichkeit seiner Regierung, diese traumtaenzerische Ignoranz vor den Problemen des einfachen Volkes.
In seiner Heimatstadt war er es, der die erste Grundschule einrichtete, ein Postamt, einen Bahnhof, eine Pfarrkirche.

Nicht vorenthalten mochte ich meinen werten Lesern, wie spoettisch er das Verantwortungsbewusstsein seiner Zeit beschrieb (weil es so herrlich auch in unsere Tage passt):

Man sagte mir gestern, zwischen Gaenseleber und Kaese, dass man die schweren Fragen dieses Landes folgendermassen loest- dass da ein gewisser Herr Tomas Ribeiro schon vorgelesen hat, oder noch vorlesen wuerde, in dem Haus von keine Ahnung wie der Kerl heisst, aus seinem Gedichtband "Delfina do Mal"
Tomás Ribeiro (auch: Tomaz Ribeiro bzw. Thomas Ribeiro) starb am 6.2.1901 in Lissabon.

_________
Quellen:
Rua da Judiaria
Biblioteca Nacional
TRAVELZINE von Don & Linda Freedman

Nachtrag: Die Uebersetzung habe ich selbst angefertigt.
Ich bitte -wie immer- um Hilfe, Verbesserungen und Kritik

Freitag, 30. Juni 2006

1487 Erster Buchdruck in Portugal

Gedanken zum ersten Buch gedruckt in Portugal, heute im Jahr 1487

Herr v. Goethe irrte:
Am Anfang steht immer das Wort !
Ohne Worte bewegen wir uns in Reflexen, aber "Taten" brauchen Worte eines Herren.
Am Anfang moegen Reflexe gestanden haben, von Taten war derweil nichts zu sehen.
Tut mir leid, Johann.

Die Kirche hat folglich schon immer mit groesster Sorge und Sorgfalt darauf geachtet, dass ihre Schaeflein, einmal eingefangen, im Pferch ihrer Schulen gefangen blieben.
An Buecherverboten hat es nie gefehlt.
An Faelschungen entsprechend auch nicht.
So macht das Priesteramt keine (Denk-)Arbeit und das Predigen richtig Spass.
Arbeitsscheuen Misanthropen mit Gewaltpotential und Orgienhunger erschien das katholische Priesteramt -demnach vollkommen verstaendlich- als wuenschenswerter Beruf.

Ganz anders im Judentum.
Hier wird die Lehre nicht mit Gewalt sondern mit Freiheit uebertragen in den Schueler, mit Liebe statt mit Angst, und das alles macht den Gelehrten Arbeit, viel Arbeit sogar.

Juden wie ein Nikolaus Donin, gewiss helle im Kopf aber gleichwohl bequem, wurden nur allzu gerne Dominikaner und haben dann die Lehre ihrer Vaeter angegriffen. So wollten sie wohl die eigene Bequemlichkeit moralisch verbraemen.
Erinnern wir uns an die Talmudverbrennungen in Paris in den Jahren 1240, 1248, 1250, welche sein niedertraechtiges, weil egoistischen, Ansinnen verursachte.

Erinnern wir uns an Paulo Christiani, aka Fra Pablo, in Aragon, noch so ein juedischer Freund des suessen katholischen Lebens, und "seinen" Prozess gegen den Talmud im Juli des Jahres 1263.
Hier tritt Moses ben Nachman, Nachmanides, RaMBan, ein und legt Zeugnis ab von der fehlerhaften, sowie ueberhaupt unschluessigen Anklage der Dominikaner.

Wir befinden uns in Portugal im Jahr 1487.
Was hat sich seither veraendert ?

Papst Innonzenz ("Unschuldige") VIII. (1432 - 1492) hat 1484 das Konklave bestochen und freut sich seither, wie schoen es ist, Macht ueber Leben und Tod anderer Menschen zu geniessen.
Zum besseren Jagen und Aburteilen von Andersglaeubigen und sonstigen Hexen wird die Bulle Summis desiderantes und der Hexenhammer im Jahr 1484 bzw. 1487 in Kraft gesetzt.

Was geschieht in Portugal in diesem Jahr 1487 ?
30 Jahre nach Erfindung des Buchdrucks mit Setzlettern wird in Portugal, an der Algarve in Faro in der Druckerei des Samuel Gacon das erste Buch in Portugal gedruckt.
Samuel Gacon muss ein sehr vorsichtiger Buchdrucker gewesen sein.
Weshalb sonst nennt/nannte man ihn "Samuel Porteiro" , deutsch: "Samuel der dauernd an der Tuer steht"

Er wusste weshalb und wir koennen es ihm nachempfinden.
Drinnen in der Werkstatt liefen sicherlich heimlich die Arbeiten an einer hebraeischen Ausgabe des Pentateuch, schwarz (einfarbig), 110 Seiten zu 270 x 205 cm, in zwei Baenden:
PENTATEUCO
pentateucoii
Quelle:
Rua da Judiaria

Die Unterweisung der eigenen Jugend war in jener feindlich gesinnten Umwelt hochnotwendig geworden.
Ebenso wichtig wie die Unterweisung war es, der Jugend solche Argumente an die Hand zu geben, die einen erfolgreichen Disput mit Katholiken moeglich machen.
Der Kommentar zum Pentateuch des weisen Mose ben Nachmann war sogleich das naechste Buch, diesmal in Lissabon gedruckt, das die Verlegerin Eliezer Toledando ebenso in hebraeischer Sprache herausgab.
moses-ben-nahman

Unglaublich, erst im vergangenen Jahr 2005 standen einige Ausgaben dieses Kommentars zur oeffentlichen Versteigerung an !
Quelle: PUBLICO

Und was geschah mit dem "Ersten Buch gedruckt in Portugal" ?

In Suedportugal gab´s staendig Erdbeben...sagt man.
Und der charmante Pussybaer der aeltlichen Queen Elisabeth I. von England, jener Robert Devereux, 2ºEarl of Essex, der mit dem Suessweinmonopol, weil Madeirawein hervorragend schmeckt und seither in aller Munde ist (seit Pirat Bertrand de Montluc im Jahr 1566 die Inseln ueberfallen und liebenswerterweise seine Beute in ganz Europa verteilte, wofuer die Weinindustrie ihm noch heute dankbar ist) aber zureuck zu unserem Playboy und Piratenhelden Robert:

Staendig genoetigt, seinen zweifelhaften Ruf zu beweisen, schlug er heldenhaft die spanische Flotte in Cadiz (als joint comander)
england-holland-cadiz-1596
und auf dem Heimweg schaute mal kurz in Faro vorbei.
In Faro, weil Portugal damals teil Spaniens und ein bedeutender Hafen war, wuetete er grauenvoll.

Aus der Bibliothek raubte er die wertvollsten 200 Buecher (Inkunablen).
Das Werk des Buchdruckers Samuel Gacon Porteiro nahm er auch mit.
Er gab es zuhause in England seinem Freund Thomas Bodley (Bodleian Library of Oxford)

Die Portugiesen sind dem Earl noch heute boese !
Sie haben vergessen, dass in eben dem Jahr des Ueberfalls und des Buecherraubes , also in 1566, der liebe katholische Papst Clemens VIII (1536 - 1605) den Index Librorum Prohibitorum "nachdruecklich" nachdrucken liess !

Dem Earl sei Dank !
Es gibt es noch das Pentateuco vom 30. Juni, heute im Jahr 1487, mit Namen des Herausgebers und Ort der Buchdruckerei ordentlich im Kolophon (Impressum)vermerkt, geschuetzt in England !

Hoffentlich fuer alle Ewigkeit !

Mittwoch, 28. Juni 2006

Ein Jude, ein Papst & Leonardo da Vinci

Wer war der Portugiese Amadeo Mendes da Silva (1420 - 1482) ?
Geboren als Jude in Marokko, getauft in Portugal, dem Orden der Franziskaner beigetreten, wurde Amadeo ein enger Freund und Beichtvater des Papstes Sixtus IV. (1414 - 1484)in Rom.

Amadeo war der spirituelle Lehrmeister von Leonardo da Vinci und dessen Suche nach der mathematisch aufdeckbaren Wahrheit und Hinwendung zu alttestamentarischen Erkenntissen.

Amadeo mahnte die katholische Welt vor ihrem drohenden Untergang mit seinem Buch:
Apocalypsa Nova.

Mit diesem Buch vermochte Amadeo die Kardinaele der Konklave dermassen in Angst und Schrecken zu versetzen, dass man seinen (Franziskaner-)Bruder Francesco della Rovere, obwohl er aus aermlichen Verhaeltnissen stammte und der Aussenseiter war, am 9.8.1471 zum Papst waehlte.

Amadeo war ein entschiedener Foerderer des Kultes um die Unbefleckte Empfaengnis Mariae, der Stifter der Kongregation AMADEITAS(alias: amadeitii), wen wundert's also, dass Sixtus IV. seinem Lehrmeister und Beichtvater auch hierin gehorchte ?

Welch eine schillernde Persoenlichkeit muss dieser Amadeo Mendes da Silva wohl gewesen sein !
(auch: Amadeus Mendez da Silva, Amadio Ispano)

Amadeo entstammte einer juedischen Familie in Marokko, welche Fernhandel betrieb.
Wer im Fernhandel erfolgreich sein moechte, muss wegen Mangel an Transportkapazitaeten, wegen Erntezeiten oder Wettergezeiten staendig auf Erhalt der eingetauschten Waren warten.
Man muss also seinen Kunden Kredit geben.
Hiervon benoetigten die portugiesischen und spanischen Christenkoenige gewaltige Mengen und deshalb wohl -vermute ich- zog Amadeos Vater mitsamt Familie nach Portugal und liess seine Kinder taufen.

Amadeo wurde mit dem Orden der NOSSA SENHORA DE GUADALUPE vertraut.
Dieser Orden und eine Wallfahrtskirche wurden von Koenig (Spanien-)Afonso XI. (1312 - 1350) gestiftet als Dank fuer seinen Sieg ueber die vereinten Heere der Araber in der Schlacht am SALADO des Jahres 1340.

Obwohl er ein gewalttaetiger und untreuer Ehemann war und seine portugiesische Frau in ein Kloster gefluechtet, war ihm dennoch auf ihre Fuerbitten hin sein Schwiegervater Koenig (Portugal-)Alfonso IV., der "Tapfere" (1291 - 1357)kostenlos (!!) zur Hilfe geeilt.

Angeblich war zu dieser Zeit ganz in der Naehe einem Kuhhirten an einer Traenke ("Agua de Lupe") seine Kuh verendet und als er bitterlich weinte und Maria anbetete, war Sie ihm erschienen und erweckte die Kuh zu neuem Leben.
Heimgekehrt fand der arme Kuhhirt jetzt seinen Sohn auf dem Totenbett und wieder geschah ein Wunder, der Sohn kam ins Leben zurueck und der Kuhhirte gelobte, Unser Heiligen Dame eine Kapelle zu errichten.

Die Marienverehrung von Guadalupe wurde daraufhin ein Inbegriff fuer Einheit und Kampf gegen den Islam und alle Nichtchristen.

Amadeo sollte/wollte in den Franziskanerorden.
Vermutlich sah er so eine Moeglichkeit, diesem Orden seine antisemitischen Tendenzen zu nehmen und zu einem nuetzlichen Werkzeug fuer Kreuzuege und fuer die Befreeing bzw. Schutz Jerusalems zu gestalten.
Wegen der heftigen Widerstaende vonseiten der Ordens gegen einen Neu-Katholiken gelang Amadeo seine Aufnahme erst 1451 nach massivem Einschreiten seiner portugiesischen Freunde, der Grafen von Vila Real.

Zunaechst kommt Amadeo im Jahr 1464 nach Catelleone di Cremona. Dort lernt er Francisco della Rovere kennen, dem er spaeter auf den Stuhl Petri helfen wird.

Amadeo kommt anschliessend nach Mailand.
Die dortige Fuerstin, vom vielen Kartenlesen ganz verzueckt, war von den fundierten Kenntnissen eines Franziskaners ueber Mathematik, Astronomie, Sprachen usw. gewiss verdutzt, denn diese Kenntnisse konnte damals nur ein Araber oder Jude besitzen.
Bianca Maria Visconti (1425 - 1468) schenkte Amadeo im Jahr 1466 ein Grundstueck, damit er darauf eine Kirche " MARIA DELLA PACE" errichten koenne:
maria-della-pace

auch das liebe Geld klingelt heftig wie geplant.
Wer eine Wallfahrt in diese Kirche unternimmt, ist auf einen Schlag alle seine Suenden los oder faehrt direkt vom Leben ins Himmelreich ein kraft articulo mortis.

1471 Amadeo gruendet die Congregation Amadeitas (alias: amadeitii) mit dem Ziel die Franziskaner zu reformieren. Diese Congegration wird in Italien und Spanien 30 Haeuser besitzen und erst im Jahr 1568 aufgeloest werden.

Seine Schwester Beatriz da Silva Meneses ("Mendes") hat inzwischen den Orden der "Konzeptionisten" gegruendet mit dem selben Ziel: Die Verehrung der Unbefleckten Empfaengnis.
beatriz-da-silva-meneses

1471, im selben Jahr, wird sein Freund Francisco Papst. Ob er in allen Skandalen, wie man sagt, verwickelt war ? Glaubhaft waere es. Schluesselfigur wieder: Amadeo und seine Freundschaft zum Fuerstenhaus Mailands.

Keine Frage, ich bin ueberzeugt, dass die Betonung und Gewichtung des Marienkultus dieses Papstes eine Folge ist des Einflusses, den Amadeo als Beichtvater des Papstes auszuueben vermochte.

Auch Leonardo da Vinci hatte Buecher von Amadeo im Schrank.
Wer eine Bruecke ueber den Bosporus bauen moechte, braucht sachkundige und mitdenkende Uebersetzer, Fuersprecher, Finanziers und Partner.
Ganz abgesehen davon, dass Leonardo selbst wahrscheinlich von einer juedischen Mutter abstammte, anerkannt vom Vater, aber unehelich geboren, auf der Suche nach eigener Herkunft und ewiger Wahrheit.

Was galt Leonardo als Ziel des Menschen und seiner Kunst ?
Das Wissen um die Dinge, welche zukuenftig moeglich sein werden, gegewaertig moeglich sind, und in der Vergangenheit moeglich waren.

Man erkennt unschwer seinen Lehrmeister Amadeo und was er uns sagen wollte als er sein Buch schrieb:
APOCALYPSE NOVA

Amadeo starb in Mailand im Jahr 1482


__________

QUELLEN:
HEBREW HISTORY: Leonardo and Amadeo Mendez da Silva

Frate Francesco: AMADEITAS

I CAVALIERI DI S.MARIA DELLA PACE

MARIA CONCEPCION

Montag, 26. Juni 2006

Portugiese João erster Mensch, der flog

João Almeida Torto, kurz JOÃO TORTO wie ihn alle nannten, zu deutsch: "Johann der Depp" war eben nicht bloed, doof, João war ein Held der Luftfahrt, der Menschheitsgeschichte, ein Traeumer gewiss....

Er stammte aus Viseu, Nordportugal, jener wichtigen Festungsstadt der Roemer, Sueben, Westgoten, Portugiesen und wir schreiben das Jahr 1540.

Joãowar hauptberuflich Krankenpfleger im oertlichen Hospital "Hl.Antonius", Rasierer mit der Lizenz zum Aderlass, Astrologe und Schreiberling und ueberhaupt war er ganz ohne Furcht und Schrecken.

Er tat eines schoenen Tages kund, er werde am 20. Juni 1540 von der Turmspitze der Kathedrale bis hinunter zum Hl.Mathias (S.Mateu) Platz fliegen.

Seine Fluegel bestanden aus doppellagigen Leinen.
Links und rechts, an jeden Arm, sah man zwei Fluegel: Einen unteren, der etwas kleiner war und einen oberen etwas groesser.
Jeder Arm steckte in je drei Metallringen, welche zugleich die beiden Fluegel zusammenhielten.
Die Metallringe waren mit Lumpen ausgepolstert.
Ausserdem waren die Fluegelpaare auf dem Ruecken mit einem Scharnier verbunden, und auf der Brustseite mit einem Lederriemen.
Seine Schuhe waren wie moderne Springerstiefel mit dreifachen Ledersohlen verstaerkt.

Am besagten Tag kamen von ueberallher in grosser Zahl die Schaulustigen.
João der Barbier (der Depp -"Torto"- hiess er wohl erst spaeter)erklomm die Turmspitze, zog seine Fluegel zu sich hoch, setzte seinen Helm in Form eines Vogelkopfes auf, machte sich fertig und sprang:
viseu-s-mathias
Tatsaechlich soll João einen "Bogen geflogen" sein, bis ein Fluegel ihm seine Vogelskopfkappe ins Gesicht verrutschte und er nichts mehr richtig sehen konnte.
Er machte auf der Kapelle des Heiligen Luis eine Notlandung und erst von dort oben stuerzte er kopfueber hinab und verletzte sich, dass er einige Tage im Koma lag bis er verstarb.
viseu
(Ansicht des Platzes heute)

Das ganze kann man im Original (port.) nachlesen
Geschichte der Luftfahrt

Ach, ja, Johann Depp, was ich Dir noch wollte:
Am 26.6.1824 wird in Schottland ein gewisser Willi Thomson geboren werden, den alle Welt als Lord Kelvin kennen wird; der wird -im Gegensatz zu Dir- ein richtiger Depp sein, indem er sagt:
"Heavier-than-air flying-machines are impossible"


Schade, der (Unfall-)Tod hat den wahren Deppen einen truegerischen Anscheinbeweis geliefert.
Zum Glueck gabs aber auch noch andere Traeumer wie der Portugiese João Torto, Barbier aus Viseu in Portugal......
PORTAL DER LUFTFAHRTGESCHICHTE

Leider hat man João den Portugiesen aus Viseu schon vergessen !

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:50

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