Sonntag, 28. Mai 2006

Alfred Adler & Portugal & Juden

Alfred Adler, der heute im Jahr 1937 in Aberdeen/Schottland verstarb, hat es uns lehren wollen:

MinderwertigkeitsGEFUEHL ist keine Schande sondern gesund.
MinderwertigkeitsKOMPLEX ist fatal, eine Katastrophe fuer Denken, Fuehlen und Handeln.
Alfred-Adler

Was lehrt mich Alfred Adler?

1. Es gibt viele Bereiche, in welchen ich mit meinen Beschraenkungen dennoch erfolgreich und gluecklich werden kann.
2. Ich muss meine Traegheit, mein Gefuehl, ueberwinden.
3. Ich muss mir Vorbilder und Lehrmeister suchen, die meinem Geist, meiner Art, meinem Vermoegen entsprechen und mich leiten.
4. Ich muss voran machen....

Nirgends kann man unverfaelscht und urtuemlich dieses Thema, das uns Alfred Adler ans Herz legen moechte, besser studieren als in Portugal.

Das Thema koennte folgendermasen lauten:
Portugal, die Inquisition, Minderwertigkeitskomplex und die Katastrophe fuer Juden, Araber, Calvinisten und andere denkende, forschende und handelnde Menschen in Portugal und in den portugiesischen Kolonien insbesondere in Brasilien.

Welches Motiv, welches Weltbild haben Kirchenleute taeglich einem ungeschuetzten Portugiesen Jahrhunderte lang eingeblaeut nachdem die Araber und ihre Kultur, Forschung und Geldwirtschaft vorueber waren ?
Mea culpa , mea maxima culpa....
Herr, ich bin nicht wuerdig.....

ohne Reformation, ohne Heidelberger Katechismus, ohne Widerspruch oder Alternative (Haeresie).

Ergebnis (heute ist der Jahrestag):
Am 28. Mai 1926 wird in Portugal als ein Akt der Verzweiflung wegen des faktischen Staatsbankrotts und ewiger eitler Streitigkeiten der Politiker die I. Diktatur errichtet.

João Gonçalves schreibt:
"Sempre entre fracasso e a promessa"
deutsch: "Wie immer zwischen Zusammenbruch und Versprechungen"

João tituliert seinen Blog Portugal dos Pequeninos was heisst: "Portugal der Winzlinge".

João hat damit die allgemeine Stimmung in den Herzen seiner Landsleute vortrefflich erkannt und auch die allgemeine Lage der Portugiesen -seit Beginn der Inquisition bis heute- kann man besser nicht beschreiben !

Wie hat es dazu kommen koennen ?
Portugal war doch einst mit Spanien das groesste Weltreich !?

Man muss sich jetzt mal die Situation vorstellen:
Ein feudalistischer Adel thront auf Schloessern und geniesst ein sorgenfreies Leben, als sei das Leben ein Schlaraffenland.
Das Volk darbt, lebt ohne Bildung, von der Hand in den Mund.
Aber taeglich getroestet mit neuen Illusionen, mit neuen Versprechungen von Adel und Kanzel !

Zum Glueck,muss man sagen, leben in Portugal seit altersher Juden, die gerne studieren und seit Maimonides auch verstaerkt Fragen nach Vernunft und Logik stellen, nach Ursache und Wirkung von Tun und Nichtstun.

Kaum hatten die Portugiesen das "Land des Heiligen Kreuzes" (Brasilien) entdeckt stoerte es ihren Groessenwahn (der allerdings verstaendlich ist) dass sowohl Schiffsbau, Navigation, Kapitaene, Dolmetscher, Handelskaufleute allesamt Juden waren.

Obwohl Manuel I. den Wert von juedischen Menschen schaetzte, begann unter seiner Herrschaft die Jagd und Vertreibung von Juden. Zu gross war sein Wunsch, eine spanische Prinzessin zu heiraten und Spanien zu besitzen.......
Und Auflage war, Juden zwangszutaufen oder zu verjagen.

Weil aber Juden die Minen in Fundão (Zinn und Blei) leiteten, den Geldverkehr ueberwachten (haeufig gab es bloss "Rechengeld", Méreau Jetons, in Umlauf) und auch moderne Ackerwirtschaft betrieben, mit der neuen Pflanze Mais und arabischem Zuckerrohr fehlten dem Land bald die Fuehrungskraefte.

Wer nicht nach Amsterdam geflohen war, ins ottomanische Weltreich, oder nach London war als Zuckeranpflanzer und Zuckerpresser ("Zucker" = ind."Zermalmtes" ) nach Brasilien ausgewandert.

Als das den Adligen auffiel, wenige Jahre spaeter, wurde den Juden in Portugal, die jetzt getauft waren und in Heimlichkeit studierten und ihre Intelligenz nicht verloren hatten, und die bisher nicht geflohene waren, die Ausreise ausdruecklich verboten !!

In Brasilien wurde gewirtschaftet wie daheim:
Man muss nur Buecher und Protest verbieten, Werkstaetten, Eselszucht etc., und nur viele neue Kirchen bauen, und schon bleibt alles wie bisher.
Gottes Dank schenkt einem Adligen (Landpaechter) dann getraeumten Reichtum, Macht und gewuenschten Frieden.

Welch eine Hoffnung und welch eine wunderbare Zeit schien den juedischen Zuckerfabrikanten gekommen, die von den Landpaechtern nur behindert und geschroepft wurden, als die calvinistischen Hollaender mit Soeldnern und sefardischen Landsleuten nach Nordbrasilien kamen.

Zuerst bekamen die Eingborenen und Sklaven einen Namen:
sie hiessen fortan "Brasilianer".

Toleranz, Naturforschung mit namhaften Kuenstlern und Wissenschaftlern, Soll und Haben auf Produktion geguendet aber nicht auf Illusion, Schoenreden, Beten und Versprechungen, das waren die Geheimnisse des Wirtschaftswunders, das sich ploetzlich in Brasilien entfaltete.

Waere Brasilien von weitsichtigen Menschen wie von dem deutschen Johann Moritz von Nassau-Siegen mit den juedisch-portugiesischen Haendlern (aus Antwerpen) und den juedisch-portugiesischen Zuckerfabrikanten (aus Portugal von der Insel Madeira) in die Zukunft gefuehrt worden, wer weiss, vielleicht waere Brasilien heute ein Welt reich wie die USA.

Was ist den Portugiesen geblieben ?
Armut, Traum und Illusionen.
Der Fado.
Es war einmal....

Aus einem allzu menschlichen Minderwertigkeitsgefuehl, das jeder hat, ist in der portugiesischen Seele ein bestaendiger Komplex geworden.

Man muesste der Jugend viel von Albert Adler erzaehlen und zum Auswendiglernen vorschreiben !

VISION SCIENCE vs. Rassismus

Wie leicht es ist, unser Erkenntnisvermoegen als ungenau vorzufuehren sehen wir hier:

ILLUSIONs and DEMOs

Es kommt also darauf an, dass wir den Hintergrund kennen !

Wer Menschen betrachtet, insbesondere wenn man im Ausland lebt, kommt irgendwann auch zu der Erkenntnis, dass es wohl an den Hintergruenden liegt, an Klima, Religion, Bodenkultur usw. , weshalb das Denken, Fuehlen und Handeln oft diagonal von dem eigenen sich augenscheinlich (!)unterscheidet.

Von den unerfahrenen Daheimgebliebenen werden alle Versuche, dem Menschen selbst gerecht zu werden, mit dem Vorwurf des "Rassismus" vereitelt.

Da die daheimgebliebenen Stubenhocker ihre eigenen Hintergruende nicht kennen (wollen) fordern sie, alles und jedermann unter die eigenen Vorstellung:

Europaeische Union, Waehrungsunion, Gewerkschaftsunion, Vereinheitlichung von Standards jeglicher Art, usw.

Vielfalt und Konkurrenz gehen verloren.
Wer anders sein will, wird mit Rasterfandung und Inquisitionsgerichten (die Anklaeger bleiben geheim) ueberprueft, gejagt und umerzogen.

Die Welt wird aber nur gerechter, wenn wir auch die eigenen und fremdartigen Hintergruende studieren und kennen.

Einigkeit statt Einheit

Dienstag, 23. Mai 2006

23.Mai 1536: Portugals Vernichtung beginnt

Seine Froemmigkeit war von Dominikanern angeheizt und gluehte heiss.
Seine Mutter war Tochter des spanische Koenigpaares Ferdinand und Isabel, welche zwar juedischen Kredit nahmen (um Krieg zu fuehren und Amerika zu entdecken), aber nur ganze 3 Wochen spaeter (nach Geldempfang !!) die Juden verfolgen und verjagen liessen.

Seine "religioese" Politik wurde von dem stets faulen und bequemen Adel in Portugal begruesst und gelobt.

Er hat den Papst Paul III. schliesslich sogar persoenlich darum gebeten:

Am 23. Mai 1536 wurde in Portugal auf besonderen Wunsch von Koenig João III. (1502 - 1557) die Inquisition eingefuehrt.

Der portugiesische Adel hatte die staendige Quengelei des Volkes endgueltig satt.
(Die "Sklaverei" der Roemer oder Araber im Vergleich zu katholischem Feudalismus mit seiner "Leibeigenschaft" war fuer Portugiesen inzwischen ein wuenschenswerter Zustand !)
Waehrend die Herren in Lissabon durch den Fernhandel mit fremden Voelkern immer reicher wurden, blutete das Volk,verlor seine Soehne, Brueder auf dem Meer, verfiel auf steinzeitliche Lebensformen.

Humanismus, Eigenverantwortung, Denken und Handeln, diese Vorzuege juedischen Geistes, sollten ein fuer alle mal aus Portugal verschwinden.
inquisition7

Dieser Tag heute vor 470 Jahren hat noch heute deutlich sichtbare Spuren:

Der Portugiese ist nicht imstande, ein theoretisches Ziel selbststaendig zu ermitteln und anzusteuern.
Ohne "Befehle" bewegt ein Portugiese nichts.

Ein "Unternehmer" in Portugal denkt ueberhaupt nicht daran, irgendetwas zu erfinden und eigentlich "unternimmt" er gar nichts.

Ein Portugiese wartet auf Kunden, die kommen und alle Rohmaterialien bestimmen, die Produktion ueberwachen, die Produkte sofort bei Uebergabe bezahlen und auch noch ueber die Grenze fuehren (exportieren), um sodann selbst wieder zu verschwinden nach woher sie gekommen sind.

Waehrenddessen uebernimmt ein portugiesischer Unternehmer nichts weiter als die Funktion, im "Auftrag seines Kunden", also seines Auftraggebers, in seiner Fabrik das Amt eines "Agenten" auszufuehren: weisungsgebunden und rapportpflichtig.

Ebenso geschieht in Portugal politisch nur das,wofuer die EU die gesamten oder einen Grossteil der Kosten uebernimmt.
Auf diese Zahlungen erhebt ein Portugiese sogar Anspruch !

Gemeinhin "Paternalismus" genannt, oft abschaetzig von Dummschwaetzern missverstanden, liegt die Ursache natuerlich NICHT im portugiesischen Menschen, sondern in der katholischen Brutalitaet der erlittenen Erziehung, formell und offiziell begruendet eben heute vor 470 Jahren.

Eigenverantwortung und Eigeninitiative sind Werte, die juedischer Geist bewahren konnte, von Luther und Kant dem deutschen Volk gelehrt, dem franzoesischen Adel und englischem Koenigshaus ebenso.

Das logische Ergebnis der Inquisition sind eine Hinwendung zu utopischen Idealen bei gleichzeitiger Abwendung von irdischen Notwendigkeiten.
Gut beobachtet von den Bruedern Feuerbach :
Ludwig Feuerbach ueber Friedrich Feuerbach´s: GEDANKEN UND THATSACHEN" (1863)
(nota bene die Zitate von H.A. Oppermann ueber Pombal und die Portugiesen)

Die Portugiesen glaubten bald ernsthaft, dass Lissabon das kuenftige irdische Abbild eines himmlischen Jerusalems wuerde.
Das V. messianische Weltreich - und die Portugiesen auserwaehlt die Chefs der Erde an der Seite Gottes.

MAFRA, dieser gewaltige angeblich von einem Bayern geplante Bau, ist voll von geheimnisvollen Symbolen und Massen:
A IDEA DO MONUMENTO DE MAFRA Arquitectura e Hermetismo (leider nur auf portugiesisch)
mafra

Kaum waren die Juden des Landes verwiesen, wussten die Portugiesen nicht mehr, womit sie die Schiffe beladen muessten, was sie mit den fremden eroberten Laendern und Menschen anfangen koennten, wie man Bergbau betreibt und weshalb, undsoweiter.

Reichtum ist eben nicht eine Frage des Besitzes von Dingen sondern die Faehigkeit, mit Ideen einen unbrauchbaren Stein zu einem nuetzlichen Werkzeug umzuwandeln.

Diese Begabung laesst sich nur mittels eines frueh geuebten Wettbewerbs heranbilden.
Diesen Wettbewerb hat Portugal nie erlebt.
(und Deutschland schafft die "Meisterausbildung" mit seinen Privilegien, als handle es sich um einen sinnlosen Kropf, soeben ab !)

Die Inquisition hat waehrend ihres Bestehens insgesamt 1.454 Menschen das Leben gekostet.
Dabei kommen nicht zum Vorschein die vielen Menschen, welche durch die Inquisition ein Leben in Verborgenheit und scheinbarer Anpassung fuehren mussten.

Alle reden von dem Unrecht an den Juden.
Keiner redet von den ebenso vergewaltigten Portugiesen.
Auch wer der Inquisition gehorchte war buergerlich tot !

Anrwerpen und London haben indirekt der Inquisition somit Aufstieg zur Weltmacht und Reichtum zu danken.

Die Portugiesen, denen die Segnungen einer Aufklaerung bis heute verwehrt wurden, putzen derweil in diesen und anderen Laendern die Toiletten ihrer "Arbeitgeber" oder sind die Hilfsarbeiter an einer verlaengerten Werkbank eines Auslaenders in Portugal oder pflegen den Rasen in Golfanlagen wo kein Portugiese die eintraegliche Ruhe des Naturanblicks irgendwie stoeren kann, weil er sich keinen Zutritt leisten kann.

Die Inquisition hat es vollbracht:
Die Vernichtung des portugiesischen Weltreichs.

Freitag, 19. Mai 2006

"Judensterne" bald im Iran Vorschrift ?

Im Iran prueft man die Einfuehrung einer Kleiderordnung fuer Inlaender und Auslaender

Quelle: Canada Nationalpost

Oder das dient nur als Spektakel, als Steilvorlage, um dann das Gesetz medienwirksam abzulehnen weil man ja nicht "auslaenderfeindlich etc. blabla sein will".

Was war Persien einst fuer ein herrliches Land !

Donnerstag, 18. Mai 2006

Bibel manipulieren statt interpretieren

"Die Bibel wird politisch korrekt"

das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen !

Beispiel: der Roemerbrief vom Paulus (12,1 und 2).
Das lesen wir in der bisherigen Fassung:
"ich ermahne, Euch, liebe Brueder..."

Jetzt gibt´s eine wichtige Aenderung:
(Denn gerechter soll die Bibel werden)
In Zukunft soll Paulus gemeint haben:
"ich ermutige Euch, Geschwister...."

Ja sapperlot !
Das ist doch verdeckter Nationalismus in seiner haesslich bevormundenden Fassung !?

Muesste es nicht heissen:
"meiner Meinung nach, liebe Leute...."

Was muessen das nur fuer abscheuliche Menschen sein, die in ihrem Vokabular ueberhaupt keinen Begriff fuer "Geschwister" haben !!
Nur Brueder und Schwestern und wenn man "Geschwister" meint sagt man gleichwohl bloss "Brueder".
Ich erinnere an die portugiesische Sprache, die nur irmão (maskulin) und irmã (feminin) kennt.
Ist Portugal deshalb ein "politisch nicht korrektes" Land ?

Ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten der Thailaender, die stets zwischen aelteren und juengeren Geschwistern unterscheiden muessen.....

Wollen meine werten Leser erfahren, wie der Text der portugiesischen Fassung dieser Stelle des Briefs an die Roemer lautet ?

Sácrifícios Agradáveis (Angenehme Opfer)

Uebersetzung:
"Der Christ schuldet, sich Gott darzubieten als lebendiges Opfer"

Von wegen "Brueder" oder "(an das Gewissen) "ermahnen".....

Mein Kommentar:
Leute, lasst Euch nicht verschaukeln, besonders nicht beim Wort !

Danke an HELGE fuer diesen Hinweis.

Dienstag, 16. Mai 2006

Elisabeth I. vs. Rodrigo Lopes (England 1594)

Der Beitrag wurde am 8.6.2008 überarbeitet.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:50

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