Montag, 15. August 2005

Kardinalgrosspoenitentiar. Dem mueden Lastesel die Peitsche, damit er Schwung und Frohsinn zeigt

Papst Benedikt XVI. verlangt Einsatz der Jugend.
Quelle: Der Spiegel
Von Schwung und Frohsinn ist die Rede, von den Heiligen und Maertyrern, von dem Einfluss der Jugend.
Und der Jugendbischof sieht ein "ausgepraegtes Beduerfnis nach Religion und Spiritualitaet" der Jugend !

In einem Staat, zu einer Zeit, in welcher die Staatsverschuldung auf Kosten der arbeitsfaehigen Menschen, und das sind die jungen Menschen, in allen Laendern auf der Mutter Erde irrwitzige Groessenordnungen erreicht hat, waere es ehrlicher, diese Herren wuerden klipp und klar die Wahrheit sagen:
Die Jugend sind die Lastesel von morgen.
Kirchenleute, Investoren, Politiker, Rentner und alle, die von Steuergeldern leben - (man koennte sie auch Zinsen nennen)- machen gute Stimmung !
Und dazu taugen solche Grossveranstaltungen wie ein "Weltjugendtag" bestens.

Nur etwa 5% bezahlte bzw. motivierte Claqueure innerhalb einer Menschenansammlung reichen bekanntlich aus, um eine Sinnestaeuschung der Massen, Trugwahrnehmungen und sonstige hysterische Erlebnisse herbeizufuehren und wirken zu lassen.
Jeder Coach weiss das, jeder Theaterdirektor auch, geschickte Unternehmer und Feldherren ebenso, jeder erfahrene Priester und Konzertveranstalter sowieso.

Damit die Vernunft nicht doch noch die Herzen und Koepfe der Schaefchen ergreift und die Plaene der Kirche durchkreuzt gibt es einen Kardinalgrosspoenitentiar.
Dieser hat darauf zu achten, dass sich die Lastesel nicht beklagen und wenn doch,dann aber die alleinige Schuld des eigenen Leids nur in ihrer eigenen Existenz, im eigenen Handeln, Wuenschen und Hoffen, immer nur bei sich und in sich selber suchen und finden.
Quelle: Wikipedia

Geplant ist, dass moeglichst viele jungen Menschen sich mit Selbstvorwuerfen zermuerben und mit einer Selbstanklage schuldbewusst und bussfertig vom Papst sowas wie eine Laeuterung erbitten.
Alle Sorgen verfliegen, wenn man einen Ablass tut.
Karl Leisner schreibt an Torsten (lesenswert)

Meine Antwort an Torsten:

Lieber Torsten,
Du bist auf der Welt, um gluecklich zu sein.
Glueck kommt weder durch den Einfluss eines goettlichen Wesens zu Dir, oder aus Zufall.
Glueck gibt es auch nicht beim Lotto.
Beim Lotto gibt es bloss Gewinne !

Doch Gluecklichsein gibts nirgends ausser dann, wenn Du lernst, arbeitest und ein gerechter Mitmensch wirst.

Eine Erbschuld, Erbsuende gibt es nicht.
Wer das Gegenteil behauptet,betrachtet Dich heimlich als Lastesel, will Dich einfangen, zureiten und in seinen Staellen melken.
Sei vorsichtig !

Ein altes deutsches Sprichwort sagt:
"Der Fleiss ist des Glueckes Vater"
Bitte traue niemandem, nicht mal mir, jetzt, wo Du meine Zeilen liest, und stets alle Tage in Deinem hoffentlich langem Leben... finde selber heraus, ob das Sprichwort zutrifft !?

Der Fleiss, lieber Torsten, ist der Vater von Muedigkeit !

Ich kenne naemlich viele Menschen, die waren fleissig aber wurden ueberhaupt nicht gluecklich !
Merkst Du es ? Da will schon wieder jemand Dich wie einen Lastenesel anpeitschen, mit Spornen anspornen, huete Dich und sieh Dich vor !

Hoer genau hin, wenn der Jugendbischof redet:
"ausgepraegtes Beduerfnis" hat er in Dir entdeckt !
Siehst Du? Da HAT jemand Dir was "ausgepraegt" !
Und ich stimme dem Jugendbischof zu.

Naemlich deshalb, weil man als Mensch von Geburt an ein NATUERLICHES Beduerfnis hat nach Waerme, nach einem laechelnden Gesicht, nach jemandem, der uns stillt und streichelt, der ein Lied singt, um uns zu troesten, der uns liebt, hilft und ein Haus baut, das uns beschuetzt.
Der Jugendbischof will nun, dass Du Deine Eltern verstoesst und in Deinem sinnentleerten Leben Zuflucht bei der Kirche suchst.
An solcher "Auspraegung" besser: Umwertung Deiner Wertvorstellung ist dem Jugendbischof vorallem gelegen.

Die wichtigsten Menschen in Deinem Leben sind Deine Eltern.
Feierst Du Geburtstag, denk daran und danke Deiner Mutter; fuer sie war es ein Tag der Schmerzen, was Du ein Leben lang feierst.
Alles, was Du hast in Deinem Leben, verdankst Du Deinen Vorfahren.
Denke daran, haette auch nur einer in grauer Vorzeit nicht ueberlebt, gaeb es Dich heute nicht !

Religion ist: Gedenken an Deine eigenen Helden in Deiner eigenen Familie, an alle ihre Stammensgenossen, Hoehlenmitbewohner, Freunde und alle, die ihnen damals das Leben erleichterten oder sogar ueberhaupt ermoeglichten.
Wenn Dir jemand weismachen moechte, Deine "Rasse" sei etwas beonderes, dann frag´ihn einfach mal warum !

Dein "Heiliger Vater" wohnt bei Dir zuhause und alle anderen liegen irgendwo begraben.
Huete Dich vor Leuten, die sich "Heiliger Vater" nennen und nur im Schilde fuehren, Dich fuer die eigenen Interessen der Steuereintreibung, Welteroberung und Beherrschung einzufangen , damit Du schon zu Lebzeiten auf Deine Lebensfreuden verzichtest, welche Dir Deine Ahnen vererbt haben. Man verspricht Dir dafuer das Himmelreich ! Sei vorsichtig, sag "Nein Danke" !

Willst Du gluecklich werden in Deinem Leben lerne statt zu beten.
Lerne aber auch, dass es immer eine Disharmonie geben muss, welcher einer Harmonie zuvorkommt.
Musiker und Komponisten wissen das und nutzen es.
Sportler spueren es. Kuenstler spueren es.
Leider auch Soldaten.

Verlangst Du nach Glueck, suche nach Aufgaben, nach Einbindung in eine Bruderkette von Arbeitern, die schaffen was nuetzlich ist, was man gebrauchen kann.

Mit der Aufgabe und erst recht mit der bestandenen Aufgabe waechst Dein Selbstwertgefuehl.
Die Kirche durch Suende, Busse, Nichtwuerdigsein, will Dir Dein Selbstwertgefuehl rauben, aus Deinem Unglueck Honig saugen...sei wachsam!

Mit der Demut in der Bruderkette wirst Du ein Gefuehl des Menschseins erleben, wie Du es nirgnds sonst erfahren koenntest. Ich spreche ja von einem Leben mit anderen, wo jeder anders ist.
Einigkeit macht gluecklich, jeder nach seiner Façon.
Einheit bedeutet Zwang und Unterwerfung, solch ein Leben in Kirche oder Kloester macht elendig, von wegen "Frohsinn" !
Sprich mal mit einem Neuling im Priesterseminar !
Neid, Hass, Missgunst herrscht in Seminaren und Kirchen - doch nur hinter verschlossenen Tueren.

Bevor ich diesen Brief, lieber Torsten, schliesse, moechte ich Dich auch warnen vor denen, die mit Haehme, Spott und Ironie sich lustig machen ueber die notsuchenden Menschen, die zum Weltjugendtag stroemen.
"Heidenspass statt Froemmelei" predigen dieselbe Sorten von Menschen, die nicht wirklich sich mit den Noeten, mit Sinn und Zweck von Menschlichkeit, mit der Aufgabe des Menschseins beschaeftigen wollen.
Diese Leute nennen sich auch Atheisten, und tun so, pflichtvergessen wie sie selber sind, als ob das Leben ein Schlaraffenland ist.
Sie alle wollen nur eine Riesenparty feiern und tagsdrauf laufen sie zu ihrem Psychiater wegen ihrer Beziehungskrise, einem Orgasmusproblem, wegen ihres Tabakkonsums oder bitten den Apotheker nach Aufputschmitteln und Schlaftabletten.

Ehre Vater und Mutter !
Wenn Du einen "geistigen Vater" suchst, waehle Dir einen Orthodoxen.
Denn es gibt einen Gott, der Dich in Deine Pflichten ruft.

Trackback URL:
https://briefeankonrad.twoday.net/stories/902499/modTrackback

Aktuelle Beiträge

Gerade deinen Blog gefunden...
Gerade deinen Blog gefunden und gemerkt, dass der letzte...
abschluss - 23. Mai, 15:50
Elisabeth I. vs. Rodrigo...
Der Beitrag wurde am 8.6.2008 überarbeitet. LINK
Konrad - 8. Jun, 11:02
Lisbon Hebrew Bible (British...
Die online-Lese Seiten der British Library zeigen auch...
Konrad - 25. Jul, 09:51
Der Whitehouse Coup (1933)
Klingt alles einwenig abenteuerlich: BBC Radio
Konrad - 24. Jul, 14:14
Galgenjustiz im Iran...
Einen Einblick zum Kennenlernen und Eingewöhnen: Via...
Konrad - 22. Jul, 11:42

Status

Online seit 6896 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:50

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren