Samstag, 13. August 2005

Instinktlose Menschen wollen keine Kinder. Wozu die Welt die Haredim noetig hat

Nirgends bewahrheitet sich dieser Spruch mehr als bei der Frage, weshalb ein Geburtenrueckgang zu beobachten ist:

Wenn man etwas will sucht man nach Wegen-
wenn man etwas nicht will sucht man nach Gruenden.


Die Roemer glaubten, mit Gesetzen dem Fehlen von Nachwuchs beizukommen:
Lex Julia et Papia Poppaea
Kinderlose Menschen, unverheiratete Einzelgaenger wurden bestraft, empfindlich besteuert, wurden in ihren Freiheitsrechten und buergerlichen Anspruechen auf einen zweitrangigen Platz verwiesen.

Geholfen, abgeholfen hat es nicht.
Das Roemische Imperium ging zugrunde.

Nicht deshalb, weil man Blei zum Suessen und Versuessen des Weins verwendet hat und Unfruchtbarkeit die Geburtenrate der Oberschicht schmaelerte, sondern weil die wirtschaftliche Not die Menschen wie in einer Falle gefangen hielt.

Die Roemer bauten im heutigen Portugal Gold ab, aber die Minen waren unwirtschaftlich geworden, obwohl man modernste hydraulische Anlagen zum Abpumpen des Grundwassers erfunden hatte.

Derweil lebte man in Rom sorglos weiter, sah nicht den Eisberg auf welchen man unweigerlich zusteuerte, verwoehnte seine "Proletarier" weiterhin mit festlichen Strassenparties, mit Schaukaempfen und wilden Tieren, kaufte mit dem Gold auch Getreide in Afrika, bezahlte germanische Soeldner und Strassenbauer.
Einmal ausgegeben, blieb das Gold verschwunden.
Die Germanen haengten es sich um den Hals oder legten Schaetze (den Nibelungenschatz) an.

Das Gold fehlte fortan im roemischen Heimatland als Zahlungsmittel - war nicht mehr im Umlauf.
An dieser Deflation ging Rom zugrunde.
Die fehlenden Geburten waren allerdings das erste Anzeichen des Niedergangs.

Viele sagen uns heute, dass Zukunftsangst, Pille und Abtreibung am Geburtenrueckgang schuld sind.

Keine Rede ist davon, dass die Verschuldng bereits einem Jugendlichen die Wahl nimmt.

Ein Jugendlicher hat derart mit Schulden zu kaempfen, die er ungeschuetzt und als Opfer des ihn umgebenden Spekulationsfiebers eingegangen ist, reingefallen auf den Schoenheitswahn,den man allenthalben feiert, arm durch verlorene Wetten und das Wettruesten mit teuren Klamotten, um Achtung in der Gruppe und die Gunst netter Freunde zu erheischen.

Schamlosigkeit einerseits oder Versammlungen mit Schlachtenbummlern zeigt die Vereinsamung, an welcher der Jugendliche schon in jungen Tagen leidet und woran er seelisch verkommt, verroht und eben auch anti-autoritaer unberechenbar wird.

Solange der Staat fuer ihn und sein soziales Netz Schulden eingeht, wird es fuer ihn keine "Arbeitslosigkeit" geben.

Er wird gezwungen werden, die Schulden des Staates, die letztlich seine persoenlichen Schulden sind, abzuarbeiten.
Bei hoher Staatsverschuldung heute noch von "Demokratie" zu reden ist ein Witz !

Dass es noch keine Zwangsarbeit gibt, liegt einfach nur daran, dass im Lande noch ausreichend Werte vorhanden sind, die der Staat verpfaenden kann, um sie sodann den Eigentuemern stueckchenweise abzunehmen.
Die beste -und demokratisch legitimiert- legale Enteignung erfolgt auf dem Weg der Spekulation.

Das dauert zwar ein wenig laenger, aber der Endeffekt ist derselbe und laesst sich millimetergenau planen:
Armut und Zwangsarbeit.

Wie in den Jahren, die dem Niedergang des roemischen Reiches oder dem Niedergang der arabischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel folgten ...und Leute wie St.Martin bzw. St. Antonius von der "Vergebung der Schulden" predigten.

Ein glueckliches Leben, ein Geborenwerden,ein Nest haben, dann Arbeiten, Familie gruenden, ein eigenes Nest bauen, Jagen, Sammeln ....allgesamt im Tierreich Selbstverstaendlichkeiten.

Der instinktlose Mensch, man sollte besser sagen: der gottlose ungerechte Mensch, staunt ueber diese natuerliche Lebensform der Tiere.
Zum Beispiel die alten Roemer. Sie staunten ueber die Altenpflege bei Stoerchen, erliessen das Storchgesetz "Lex Ciconaria".

Die Ueberlegung, dass Kinder, Familie, Wohlfahrt und Gemeinschaft allgemeingueltige Werte sind, wird heute in unseren Tagen geleugnet.
Individualismus, Gleichheit und Privatisierung sind die Ziele, die eben genau ins Gegenteil steuern, genau gegen die Felswand, den Eisberg.

Was ist Allgemeingueltigkeit ?
Wenn der Staat sich von seinen Priestern trennt ?
Wenn der Staat seine priesterlichen Aufgaben an private Institute uebertraegt wie Gewerkschaften oder Vatikan- Kirchen ?
Wenn der Staat die Kinderkrankenhaeuser, Kindergaerten, Schulen und Sportclubs verbetriebswirtschaftet oder gaenzlich seine "Mitwirkung entzieht", dann muessen wir uns nicht wundern, dass es einen "Geburtenrueckgang gibt"

Die einzige Heilung unserer Herzen, unseres Verstandes, unseres Gewissens und unserer Staatengemeinschaft, unseres Rechts, sehe ich nur und ausschliesslich in einer Hinwendung zu den Lehrern und Mahnern der Haredim
Quelle: Hagalil

Der Papst mit seinem Ablass wird die Welt nicht zu einer besseren machen.

Man kann es drehen und wenden wie man will:
Die Haredim ueberzeugen mit Vernunft, Weitsicht und wahrer Fuersorglichkeit.

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varzil - 15. Aug, 16:24

instinkte und Haredim

Bin mir nicht sicher, was oder wobei der Instinkt den Haredim (Varzil versteht darunter die Orthodoxen und Ultra-O's) oder den Nicht-Haredim helfen soll.

Konrad - 15. Aug, 19:32

Bei naeherem Hinsehen fiel mir auf, dass wir Menschen unsere Instinkte verloren haben. "Kultiviert" wollen wir sein.
Nesttrieb, Fuersorge fuer Alte und Kinder verlieren sich in unserem Anspruchsdenken. Wegen Kinderlaerm fuehren wie Prozesse. Kindersegen kostet Reichtum statt Reichtum zu bescheren.
Hier greifen die Haredim mit sicherer Meissel an und schaffen eine Gesetzesstele, die unsere Instinkte kuenstlich sozusagen re-implantiert.

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