Dienstag, 2. August 2005

"Wirtschaftshyaenen auf Heimatboden". Lesen, Lernen, Denken

Schueler sind wir alle. Unser Leben lang.
Glueck gehabt gibts nur beim Lotto.

Das Leben ist eben kein Wuerfelspiel !
Darum ist es eine Pflicht, Schuelern Disziplin zu geben, damit sie Lesen, Lernen, Denken lernen.
Auch das Lernen will gelernt sein.
Wem das Lernen nicht gelehrt wurde, wird fehlerhaft denken und -das kann man ihm dann nicht Vorwurf machen- unberechenbar und schrecklich handlen.
Das Wort "Gluecklich sein" ist irrefuehrend.
Dieses Lebensgefuehl muss man sich "verdienen" und durch Handeln bewirken.

Am Beginn jeglicher Verdienste stehen Lesen, Lernen, Denken.

Es war daher eine lobenswerte Idee irgendeines Lehrers des Gymnasiums in Muelheim-Heissen, seine Schueler einen Artikel mit o.g. Ueberschrift zum Lesen zu geben.
Zeitung vom 16.11.1938

Haette er, wie viele andere, dieses erschuetternde Thema unter den Teppich gekehrt, dann haetten wir vermutlich einige Neonazis und Islamfundamentalisten mehr, auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite haetten wir vermutlich einige Musterschueler mehr, die bei jeder Gelegenheit Fahnen des Staates Israel schwenken oder mit Friedenstauben aus Pappe wedeln.

Beide Sorten von Aktivisten haetten selber noch nie einen Text angetroffen, haetten ihn somit auch nicht lesen koennen, haetten nichts selber lernen koennen und waeren folglich wie die viele anderen auch mit der Bewaeltigung aktueller und zukuenftiger Probleme und Aufgaben vollends ueberfordert.
Wuerden brav beklatschen was sie dann artig nachplappern.

Allerdings, meine ich, sollten solche Texte -wie hier- niemals unbesprochen in die Oeffentlichkeit gelangen, und niemals in gekuerzter Fassung.
Beides weckt das Missverstehen bzw. Misstrauen von Schuelern und was diesen nicht zum Vorwurf gemacht werden kann:
die Lehre verfehlt ihren Zweck.

Veraegert bin ich allerdings, dass man in "bibliothekarischer Ordnungsliebe" eine Ueberschrift gewaehlt hat, die vollends von dem Wert dieses Artikels ablenkt.

"Die Judenverfolgung in Muelheim" darf ja eben nicht als "Phaenomen" zum Oberthema werden,ist nicht Sensation wie eine Tsunami, sondern muss als eine logische Konsequenz menschlichen Fehlverhaltens verstaendlich erklaert werden.

Liest man naemlich den Zeitungsartikel, so faellt einem auf, dass die Geldgier der Koenige und des Papstes die einzige Ursache war, unter welcher die Bevoelkerung zu leiden hatte durch Krieg, Verwuestung, Verschuldung....
Es ist nirgends im Text erwaehnt, dass sich Juden irgendwelche Vergehen zuschulden haben kommen lassen.
Das Thema muss daher lauten:
"Die Verschwendungssucht und Geldgier unserer Politiker im Mittelalter und die schrecklichen Folgen"

Durch ruinoese Geldpolitik, durch 30jaehrige Kriege-fuer-den-Frieden, durch Kommunismus oder Sozialistische Denke ruiniert man eben alles was waechst und blueht auf den Feldern des "Heimatbodens", wo Menschen arbeiten und sich Vorraete anlegen, wo man lacht und tanzt in Einigkeit mit Recht und Freiheit...

Brennt ein Wald, kommt die Feuerwehr.

Sind die Vorraete verjubelt, die Goldreserven verliehen oder verschenkt, fehlt Geld und Gelddeckung, dann brennt die Wirtschaftsordnung. Dann brennt sie lichterloh.
Die Feursbrunst hat auch einen Namen: Deflation.
Deflation ist Geldknappheit. Was knapp ist wird teuer.
Dann gibts Missernten, Zusammenbrueche, Hass und Totschlag, Wut und blinder (!) Terror, jeder gegen jeden.

Und wer kommt, wenn man zu faul ist, selbst das Feuer zu loeschen, d.h. ein vernuenftiges Geldsystem einzurichten und herrschen zu lassen ?
Die Geldverleiher, Investoren, wie man sie heutzutage nennt, nicht als Hyaenen, sondern mit Steuerverguenstigungen (z.B.beim Veraeusserungsgewinn)ins Land gelockt und gekoedert.
Auch Loeschflugzeuge kosten Geld.

Man muss diesen Artikel lesen.
Dann muss, braucht man nur noch zu denken.
Vielleicht dann ...hat man etwas gelernt.

Erinnern sich meine werten Leser ?
Wer war der groesste Brandleger in der Geschichte Deutschlands, die Mutter aller "Hyaenen" ?
Die Fuggerfamilie.

Seht, eben das Wichtigste verschweigt uns der Schreiberling im Jahr 1938 geflissentlich !

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