Donnerstag, 7. Juli 2005

Prostitution, Moral und Menschlichkeit sind "not"-wendig

Das ist ihm sicherlich peinlich, dem Herrn Betriebsratsvorsitzenden von Volkswagen.
Alle Welt spottet und lacht ihn aus.
Macht, Einbildung, Groessenwahn...alles aus und vorbei.
Jede Sekraeterin lacht sich hinter seinem Ruecken ins Faeustchen und zeigt heimlich mit dem Zeigerfinger auf ihn, und alle anderen kichern mit:
BILD v. 7.7.2005


Man fragt sich, welche besonderen Vorzuege jene schoene, schwarzhaeutige Portugiesin aus der Bar "Weisser Elefant" in Lissabon wohl zu bieten hatte. Dieses Lokal ist uebrigens keineswegs eine Nobelbar. Aber das tut hier nichts zur Sache.

Wer sich in herausragender Stellung mit Prostituten einlaesst, wird erpressbar.
Und dennoch fallen viele Maenner immerwieder in diese Fallstricke, davon wusste selbst weiland Franz-Josef Strauss ein Lied zu singen.

Mir liegt dabei jetzt viel daran, zu bedenken zu geben, dass wohl ein "Freudenhaus" in einer Gesellschaft umsomehr an Daseinsberechtigung und gesetzlichen Schutz verdient, je strenger die moralischen Zwaenge dieser Gesellschaft sind.

Eine vorbildliche Regelung finden wir in der Kultur der Thailander:
Strenges Erziehung, selbst "Haendchenhalten" ist verpoent, man ersetzt jegliche Beruehrungen mit einer poetischen Umschreibung.
Der Blick auf eine Blume, ein Bluetenkranz an einem bestimmten Wochentag wird so zu erotischer Botschaft aufgewertet und empfunden.

Der "Held" im Kino, so will es das thailaendische Empfinden, kuesst niemals und schon garnicht in der Schlussszene die eroberte Frau (a la James Bond 007), nein, er blickt auf eine kleine Pflanze, in den Sonnenuntergang mit seiner Liebsten ohne Worte sagen muessen an seiner Seite, und er laechelt sanft und lieblich, seine Antwort in den Blicken seiner Liebsten suchend und findend....

Klar, dass bei so viel Enthaltsamkeit, die Freudenhaeuser florieren und in ihnen "Miet-Ehefrauen" fuer den Dienst an Koerper und Seele verantwortlich sind.
Wer die "Prostitution" in Thailand nur den boesen Amis aus der Zeit des Vietnamskriegs oder den boesen Touristen anlastet, hat die thailaendische Kultur nicht verstanden.

Wenn wir also eine strenge Moral aufrechterhalten wollen, muessen wir auch fuer "Freudenhaeuser" sorgen und Prostituierte schulen, einrichten und kontrollieren.

Wer dann persoenlich den Drang verpuert, etwas "comfort" zu suchen, soll dies tun.
Soll hoeren, wie gross, stark und begehrenswert er ist.
Was ist verwerfliches daran?

Fuer eine funktionierende Gesellschaft sind Auszeiten, Karneval, Rauschfeste "notwendig", weil eine Not abgewendet wird.
Die Not, die aus Vereinsamung oder aus dem Wunsch nach Verbruederung mit Geschaeftsfreunden entsteht.

Ich kenne andere Mitmenschen, die sperren ihre Toechter und Soehne in ein Kloster, schicken sie in den Krieg, verpruegeln und vergewaltigen sie, luegen, betruegen, stehlen oder was wie ein Verkauf in Sklaverei zu werten ist: Machen Schulden, welche in Zukunft die Kinder bezahlen muessen.

Wenn ich´s recht bedenke, muesste ich darum bitten, in jene oeffentliche Liste aufgenommen werden.
Ich sehe nur arme Menschen, die in meinen Augen nichts verbrochen haben:
Pranger der Polizei Chicagos


Freiheit auf amerikanisch !

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