Dienstag, 23. Mai 2006

23.Mai 1536: Portugals Vernichtung beginnt

Seine Froemmigkeit war von Dominikanern angeheizt und gluehte heiss.
Seine Mutter war Tochter des spanische Koenigpaares Ferdinand und Isabel, welche zwar juedischen Kredit nahmen (um Krieg zu fuehren und Amerika zu entdecken), aber nur ganze 3 Wochen spaeter (nach Geldempfang !!) die Juden verfolgen und verjagen liessen.

Seine "religioese" Politik wurde von dem stets faulen und bequemen Adel in Portugal begruesst und gelobt.

Er hat den Papst Paul III. schliesslich sogar persoenlich darum gebeten:

Am 23. Mai 1536 wurde in Portugal auf besonderen Wunsch von Koenig João III. (1502 - 1557) die Inquisition eingefuehrt.

Der portugiesische Adel hatte die staendige Quengelei des Volkes endgueltig satt.
(Die "Sklaverei" der Roemer oder Araber im Vergleich zu katholischem Feudalismus mit seiner "Leibeigenschaft" war fuer Portugiesen inzwischen ein wuenschenswerter Zustand !)
Waehrend die Herren in Lissabon durch den Fernhandel mit fremden Voelkern immer reicher wurden, blutete das Volk,verlor seine Soehne, Brueder auf dem Meer, verfiel auf steinzeitliche Lebensformen.

Humanismus, Eigenverantwortung, Denken und Handeln, diese Vorzuege juedischen Geistes, sollten ein fuer alle mal aus Portugal verschwinden.
inquisition7

Dieser Tag heute vor 470 Jahren hat noch heute deutlich sichtbare Spuren:

Der Portugiese ist nicht imstande, ein theoretisches Ziel selbststaendig zu ermitteln und anzusteuern.
Ohne "Befehle" bewegt ein Portugiese nichts.

Ein "Unternehmer" in Portugal denkt ueberhaupt nicht daran, irgendetwas zu erfinden und eigentlich "unternimmt" er gar nichts.

Ein Portugiese wartet auf Kunden, die kommen und alle Rohmaterialien bestimmen, die Produktion ueberwachen, die Produkte sofort bei Uebergabe bezahlen und auch noch ueber die Grenze fuehren (exportieren), um sodann selbst wieder zu verschwinden nach woher sie gekommen sind.

Waehrenddessen uebernimmt ein portugiesischer Unternehmer nichts weiter als die Funktion, im "Auftrag seines Kunden", also seines Auftraggebers, in seiner Fabrik das Amt eines "Agenten" auszufuehren: weisungsgebunden und rapportpflichtig.

Ebenso geschieht in Portugal politisch nur das,wofuer die EU die gesamten oder einen Grossteil der Kosten uebernimmt.
Auf diese Zahlungen erhebt ein Portugiese sogar Anspruch !

Gemeinhin "Paternalismus" genannt, oft abschaetzig von Dummschwaetzern missverstanden, liegt die Ursache natuerlich NICHT im portugiesischen Menschen, sondern in der katholischen Brutalitaet der erlittenen Erziehung, formell und offiziell begruendet eben heute vor 470 Jahren.

Eigenverantwortung und Eigeninitiative sind Werte, die juedischer Geist bewahren konnte, von Luther und Kant dem deutschen Volk gelehrt, dem franzoesischen Adel und englischem Koenigshaus ebenso.

Das logische Ergebnis der Inquisition sind eine Hinwendung zu utopischen Idealen bei gleichzeitiger Abwendung von irdischen Notwendigkeiten.
Gut beobachtet von den Bruedern Feuerbach :
Ludwig Feuerbach ueber Friedrich Feuerbach´s: GEDANKEN UND THATSACHEN" (1863)
(nota bene die Zitate von H.A. Oppermann ueber Pombal und die Portugiesen)

Die Portugiesen glaubten bald ernsthaft, dass Lissabon das kuenftige irdische Abbild eines himmlischen Jerusalems wuerde.
Das V. messianische Weltreich - und die Portugiesen auserwaehlt die Chefs der Erde an der Seite Gottes.

MAFRA, dieser gewaltige angeblich von einem Bayern geplante Bau, ist voll von geheimnisvollen Symbolen und Massen:
A IDEA DO MONUMENTO DE MAFRA Arquitectura e Hermetismo (leider nur auf portugiesisch)
mafra

Kaum waren die Juden des Landes verwiesen, wussten die Portugiesen nicht mehr, womit sie die Schiffe beladen muessten, was sie mit den fremden eroberten Laendern und Menschen anfangen koennten, wie man Bergbau betreibt und weshalb, undsoweiter.

Reichtum ist eben nicht eine Frage des Besitzes von Dingen sondern die Faehigkeit, mit Ideen einen unbrauchbaren Stein zu einem nuetzlichen Werkzeug umzuwandeln.

Diese Begabung laesst sich nur mittels eines frueh geuebten Wettbewerbs heranbilden.
Diesen Wettbewerb hat Portugal nie erlebt.
(und Deutschland schafft die "Meisterausbildung" mit seinen Privilegien, als handle es sich um einen sinnlosen Kropf, soeben ab !)

Die Inquisition hat waehrend ihres Bestehens insgesamt 1.454 Menschen das Leben gekostet.
Dabei kommen nicht zum Vorschein die vielen Menschen, welche durch die Inquisition ein Leben in Verborgenheit und scheinbarer Anpassung fuehren mussten.

Alle reden von dem Unrecht an den Juden.
Keiner redet von den ebenso vergewaltigten Portugiesen.
Auch wer der Inquisition gehorchte war buergerlich tot !

Anrwerpen und London haben indirekt der Inquisition somit Aufstieg zur Weltmacht und Reichtum zu danken.

Die Portugiesen, denen die Segnungen einer Aufklaerung bis heute verwehrt wurden, putzen derweil in diesen und anderen Laendern die Toiletten ihrer "Arbeitgeber" oder sind die Hilfsarbeiter an einer verlaengerten Werkbank eines Auslaenders in Portugal oder pflegen den Rasen in Golfanlagen wo kein Portugiese die eintraegliche Ruhe des Naturanblicks irgendwie stoeren kann, weil er sich keinen Zutritt leisten kann.

Die Inquisition hat es vollbracht:
Die Vernichtung des portugiesischen Weltreichs.

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