Dienstag, 15. November 2005

Peter Drucker. Missionar fuer die Glorifizierung von Zwangswirtschaft

Herr Drucker hat einer neuen Fuehrungselite die schwierigste Arbeit erleichtert:
Das Einspannen, Zureiten und Ausrichten einer neuen Generation von Hilfsarbeitern im gehobenen Dienst.

Herr Drucker war schlau und aeusserst erfolgreich.
Kein Wunder, dass jeder und ueberall von ihm nur in den allerhoechsten Toenen spricht.

Worum geht es ?

Selbstverstaendlich kennen bereits die "Wilden im Urwald" das Zauberrezept, wie man aus einem normalen Stammesmitglied ein Mitglied mit besonderen Aufgaben macht.
Um dem Mitglied fuer seine ihm zugedachte Aufgabe eine Autoritaet zu verpassen, schickt man ihn in den Wald, zu den Geistern, und kommt er nach Tagen zurueck, dann ist er eine "eingeschworene" und geweihte Respektsperson.

Wenn man einen Grossgrundbesitz verwaltet braucht man Knechte, verwaltet man eine Fabrik braucht man Arbeiter, will man ein Fliessband einrichten, muss man seine Leute fuer eben diese Arbeit vorbereiten, eintrainieren, auswaehlen und zuegeln.
(und wer schon mal als Trainer oder Personalchef gearbeitet hat weiss, wie schwierig diese Einarbeitung eines Menschen sein kann)

Die USA, das ist ihr gutes Recht, wollten nicht laenger Schuldnerland sein.
Nach zwei erfolgreichen Weltkriegen fern der eigenen Heimat, kann man heute mit Stolz behaupten, man sei das einzige Glaeubigerland der Welt, die einzige Siegermacht !

Darum geht es:
Man will das einzige Glaeubigerland bleiben !

Hier kommt wieder Peter Drucker ins Spiel.
Denn die Gefahr ist gross, dass viele fleissigen Europaeer, Asiaten oder andere Voelker mit ihren alten Fuehrungseliten, Strukturen und Rezepten allmaehlich das Blatt wenden und wieder Glaeubiger werden und zwar auch der USA gegenueber.

Also was hat Peter Drucker erfunden ?
Das "Management".

Das bedeutet:
Frueher musste ein junger Mensch in die Lehre, dort uebte und lernte er bis er sich einen Gesellen nennen durfte, war er sogar ein Erfinder -und nicht nur Nachahmer- dann wurde ihm von hochoffizieller Stelle die Wuerde des Meistertitels zuerkannt.
Als Meister hatte er Pflichten und Rechte.

Seine groesste Pflicht war seine persoenliche Haftung.

Und diese Heizelmaennchen-Wirtschaft muss ein Land wie die USA entschieden bekaempfen.

Das geht nur fundamental, von der Wurzel:
Eine "Corporation" hat kein Stammkapital, keinen namentlich bekannten Eigentuemer, keinen Fachmann, kein eigenes genehmigungspflichtige Aufgabengebiet -eine Corporation darf schlichtweg ueberall wildern wo es will- geniesst Steuerprivilegien, hat NICHTS, ausser: geliehenes Geld der Anleger, Zocker, legale Mafiosi....

Und mit diesem Geld will eine Corporation die unuebersehbar vielen Werkstaetten der Heinzelmaennchen uebernehmen und an den Fruechten Honig saugen.

Das geht am besten, wenn man mit dem vielen Anlegergeld zugleich hinderliche Gewerkschaften foerdert, Patente kauft, Politiker besticht, sich an Banken beteiligt und in moeglichst vielen Bereichen aktiv wird, woimmer es Quellen gibt, welche Heinzelmaennchen zum Arbeiten brauchen, Salz oder Wasser zum Beispiel...

Sind die Heinzelmaennchen Konkurs oder verschwinden sie von der Bildflaeche, dann muss man jetzt die eigene, die neue Unternehmensform als "segensreich" preisen (und demokratisch legitimieren)
Man benoetigt die ehemals freien Unternehmer als dienstbeflissene, subalterne Fuehrungskraefte, Fuessekuesser, Palladine, Eunuchen ....im Dienst der neuen Herrschaft....

Genau das hat Peter Drucker verstanden.

Keine Lehrvertraege, keine Sozialvertraege - aber Drucker spricht von der Verantwortung...

Keine Entscheidungskompetenz, kein Fachwissen, keine Verantwortung, keine soziale Anerkennung - aber Drucker redet von "Wissensprofessionals"...

Keine Schulausbildung mit Disziplin, keine Schulung zu Eigenverantwortung, Selbsthilfe, Analyse und Erfindungsbegabung , dafuer nur multiple-choice- aber Drucker redet von "Wissensarbeiter".....

Keine Steuern, keine Menschlichkeit, keine Ordnung, kein Fair-Play, keine Rechtssicherheit - aber Drucker spricht von der "sozialen Verantwortung" einer Corporation...

Kein Pluralismus, keine Wahlmoeglichkeiten fuer Arbeiter, keine Vielfalt, keine Lebensfeude - aber Drucker spricht von "Freiheit".....

Keine Geheimnisse, keine Ruecklagen, kein Geldwertstabilitaet, kein Patentschutz finanzierbar, Statistiken zeigen jedem Anleger wo was zu verdienen ist - aber Herr Drucker redet von Menschenrecht und Wuerde....

Tatsache ist:
Ein Manager in einer Corporation ein armes Schwein (wie jeder andere Arbeiter auch)!
Statt Verdienst zu erhalten muss er staendig seinen Arbeitsplatz als Ehre ansehen und dafuer Lohnverzicht hinnehmen.
Schliesslich wird sein Lebenslauf in wenigen Jahren, wenn man ihn ausstauscht, mit diesem geldwerten steuerfreien Mehrwert versehen sein...bei dieser Corporation als Manager gearbeitet zu haben...
Und seine Mitarbeiter muss er zum Dank auch staendig ausspionieren und darueber Bericht erstatten.

Ein Manager ist ein armens und ueberaus dummes Schwein.
Er weiss es bloss nur nicht.
Er denkt sogar, sein "Job" sei eine wunderbare neue Sache, um die ihn seine Vorvaeter nur beneiden koennen....

Das ist das Verdienst von Peter Drucker.
Er hat aus Menschen glueckliche Manager gemacht.

Er und alle seine Speichellecker (unsere unterwuerfigen Professoren) verdienen unsere tiefste Verachtung !

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