Montag, 26. September 2005

HURRA ! Wir sind die Exportweltmeister....

Vollbeladen mit Waren fahren die Schiffe hinaus in die Welt und kehren leer zurueck in den heimatlichen Hafen.
Man stelle sich vor:
Der Kapitaen tritt vor seinen Schiffseigner hin und jubelt:
"Ich bin ein Weltmeister. So leer wie Dein Schiff ist keines zurueckgekehrt !" Quelle: DIE WELT

Wer ist dieser Schildbuerger Joerg Eigendorf ?
Sein Lebenslauf hier:
Joerg Eigendorf

Was dem lieben Joerg fehlt ist eindeutig ein Hauch von Ahnung.
Kein Wunder, dass die Bevoelkerung schon nicht mehr weiss, was sie denken soll, oben und unten, rechts und links, Soll und Haben nicht mehr unterscheiden kann.

"Die deutsche Textilindustrie ist gesund und kann auf den internationalen Maerkten bestens konkurrieren" hoert man diese Schildbuerger wie Joerg verkuenden und die Statistik scheint einen solchen Trugschluss auch zu beweisen....

Keine Rede davon, dass die "exportierten" Textilien und ein gewichtiger Anteil sonstiger Gueter zunaechst einmal von deutschen Firmen importiert wurde.
Kein Arbeiter in Deutschland hat an ihnen auch nur einen Groschen verdient.

Exportueberschuss heisst:
Wir saugen Kapital aus dem Wirtschaftsleben zur Finanzierung.
Wir schaffen nicht nur Arbeitsplaetze sondern auch Wertgegenstaende auf nimmer Wiedersehen ins Ausland.
Wir muessen irgendwo Schleusen oeffnen, damit der Gueteraustausch, den der Schildbuerger Joerg und der Depp von Kapitaen in meinem Beispiel, jubelnd blind verhindert haben, bewerkstelligt wird.

"Dank Euro" geraten diejenigen unserer deutschen Mitbuerger in Not und Verzweiflung, die eine Schwemme von Importen hinnehmen muessen (z.B. die Bauern und einfachen Arbeiter)

Dank Euro muss Deutschland seine Waehrung nicht aufwerten.
Dank Euro kann z.B. Portugal seine Waehrung nicht abwerten.

Dank Exportueberschuss der Deutschen erleidet Portugal momentan eine Vernichtung der eigenen Industrie- und Gewerbebetriebe.

Wenn die Portugiesen merken, wer letztendlich dafuer verantwortlich ist, dass das eigene Land im Begriff ist, ein Reservat fuer Folklore und Golfplaetze zu werden, dann werde ich verstehen koennen, dass Hass und Rache in den Seelen der Portugiesen gaehren.

Muesste Joerg seinen Unterhalt als Frittenverkaeufer verdienen, haette er einen solchen Unsinn nicht verfasst, dann haette er schon einmal ein "Buch gehalten".....

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franz-bernhard.nolte - 17. Mär, 21:31

Quo vadis Europa?

Sehr geehrte Damen und Herrn,

Quo Vadis Europa? www.globalisierung-zaehmen.de

Ich wende mich an Sie anlässlich des Weltwirtschaftsgipfels der reichen, entwickelten Industriestaaten, der Anfang Juni in Heiligendamm unter Vorsitz der deutschen Bundesregierung stattfindet. Deutschland spielt in Europa und Europa spielt in der Welt eine gewichtige Rolle.
Soll Europa gemeinsam mit den Schwellen- und Entwicklungsländern eine neue Art von globaler "new economy" aufbauen
- in den sich entwickelnden Wachstumsmärkten der "Dritten Welt"
- in einem Klima von Geschäftstüchtigkeit und Fairness
- in Partnerschaft und "Harmonie“ nach innen und außen und
- unter Achtung international verbindlicher Regeln und
- insbesondere des Völkerrechts.
Oder soll sich Europa im Rahmen der NATO den USA anschließen, die am Hindukusch die freie Welt verteidigen und sich einen unproduktiven und monströsen Militärapparat trotz wachsender, hoher Verschuldung leisten.
Und sich in Zukunft vielleicht einmal einlassen werden auf eine Rivalität mit Wachstums- und Atommachtstaaten wie China, Indien und Russland.
Soll Europa eine exklusive „Transatlantische Freihandelszone“ anstreben und die Märkte noch weiter öffnen für angloamerikanisches privates Kapital, institutionelle Investoren,"Investment-Banking" und "Private Equity",das im Überfluss vorhanden und höchst liquide rund um den Globus auf der Jagd nach Aktiengewinnen, hohen Renditezielen, Dividenden, Profiten ist?
Die Art und Weise, wie sich Globalisierung heute darstellt und wie sie gestaltet wird, eröffnet riesige Chancen im Kampf gegen die Armut, aber auch große Gefahren für den Frieden in der Welt.
Seit dem letzten "Fünfjahres-Plan" der chinesischen Regierung vom März 2007 ist mehr und mehr deutlich geworden, dass China als eine gewichtige Kraft der sogen. BRIC- bzw. Schwellenländer nicht der "rote Drache". Vielmehr scheint China einen Weg eingeschlagen zu haben, der eine "harmonische Gesellschaft" im Innern und auf der Weltbühne „Harmonie“ zum Ziel hat auf der Grundlage einer sogen. „sozialistischen Marktwirtschaft“, in der der Staat größere soziale Verantwortung übernehmen und lenkend und „zähmend“ eingreifen soll.
Schwellenländer, wie China und Indien, sind mit ihrem Bevölkerungsreichtum und wirtschaftlichen Potential treibende Kräfte der Globalisierung geworden und könnten in Zukunft zu „Wachstumsmaschinen“ der Weltwirtschaft werden. Viele Schwellen- und Entwicklungsländer nutzen ihre Chancen und „gestalten Globalisierung“, indem sie sie für die Entwicklung ihrer Volkswirtschaften nutzen und das mit einer erstaunlichen Krisenfestigkeit und auf hohem Wachstumsniveau seit Jahren.
China baut, wie andere Schwellenländer auch, mit politischem Verstand und mit großem politischen Geschick seine Volkswirtschaft, seine Industrie, seinen Arbeitsmarkt, sein technologisches Wissen, seinen Binnenmarkt und die soziale und materielle Infrastruktur auf - und das mit Hilfe modernster Technologien und Produktionsverfahren der entwickelten, reichen Industrieländer.
Was könnte daran schlecht sein? Wenn die Zusammenarbeit respekt- und verantwortungsvoll nach innen und außen, partnerschaftlich und friedlich verläuft, winken riesige Wachstumsmärkte und satte Gewinne auf allen Seiten. Armut kann auf diesem schon heute beschrittenen Weg weltweit besiegt werden.
Es führt ein Weg dorthin, der schon vielerorts, so auch bei uns, beschritten wird.
Der „Exportweltmeister Deutschland“ profitiert seit Jahren mehrfach in Folge von dem neuen ökonomischen Umfeld und droht, von China überholt zu werden.
Gesättigte Märkte, industrielle Überkapazitäten in den Industriestaaten und der erbitterte kapitalistische Wettbewerb bei der Jagd nach immer höheren Gewinnen treiben die global aufgestellten Unternehmen, ebenso wie die angloamerikanische Investoren bis in die hintersten Winkel der Erde und da, wo sie Lücken hinterlassen, wie in Afrika, stoßen Schwellenländer, wie China, Indien und andere nach, immer auf der Suche nach Energie, Rohstoffen und Absatzmärkten.
Diplomatisches Geschick und behutsames Handeln der Regierungen wird erforderlich sein, um „ Globalisierung zu zähmen " und " ihre Früchte zu ernten". Wenn die urwüchsig vonstatten gehende Kräfteverschiebung in der Welt weiterhin friedlich verläuft, dann kann ein angemessener und gerechter Anteil an der Zukunft der Menschheit Millionen von Arbeitskräften und Verbrauchern in den Ländern zu Gute kommen, die bisher zu kurz gekommen sind.
Internationale Unternehmen, Finanzinvestoren und allerhand "global player" werden ihnen weiterhin dabei helfen, denn sie befinden sich in einem unerbittlichen Wettbewerb und müssen deshalb immer weiter steigende Profite erzielen, bei Strafe des Untergangs. Die besten Gewinnchancen bieten derweil und in Zukunft die Wachstumsmärkte in den Schwellen- und Entwicklungsländern, insbesondere dann, wenn die internationalen Unternehmen eine Menge Arbeitsplätze, Kapital und Technologie mitbringen, denn danach besteht überall in den riesigen Wachstumsregionen große Nachfrage.
Langsam wird immer deutlicher, wer die Gewinner und wer die Verlierer von Globalisierung sind und warum Globalisierung nicht allen Menschen in gleicher Weise nutzt, vielmehr vielen auch großen Schaden zufügt. Das Mindeste sind Mindeststandards und gerechte Entschädigungen für jene, die im Zuge der Globalisierung ihren Arbeitsplatz und ihre Lebensqualität verlieren. Klarheit in dieser Frage ist dringend nötig, denn "Globalisierung" als eine neoliberale Ideologie von "Freiheit" im Sinne von Vorherrschaft eignet sich besonders gut für Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit.



Hilfe! “Transatlantische Freihandelszone“ Nein Danke !

Liquides, angloamerikanisches "Privat Equity" in Investorenhand versucht immer verzweifelter, Extraprofite zu erwirtschaften und den Globalisierungs-prozess ausschließlich zum eigenen Vorteil zu nutzen. Es schickt sich an, nach den Erfolgen in den USA und nach der Entflechtung der Deutschland-AG jetzt verstärkt auch in Kontinentaleuropa seinen Einfluß zu vergrößern, immer nur auf der Jagd nach Renditen, Dividenden, Profiten, Gewinnen.
„Private Equity“ und „Hedgefonds“ sorgen in den Unternehmen und auf den Finanz- und Währungsmärkten der Welt für Unruhe und mit ihren waghalsigen finanziellen Transaktionen bringen sie gesunde Unternehmen und eventuell sogar das ganze globale Finanz- und Wirtschaftsgefüge in Gefahr.
Der Blick für soziale Verantwortung und die "soziale Komponente" in einer "sozialen Marktwirtschaft" scheint durch die Erwartung von immer höheren Renditen, Dividenden, Aktienkursen und Gewinnen deutlich getrübt zu sein.

Schwankungen im Währungs- und Finanzgefüge sind der Boden, auf dem spekulative Finanztransaktionen am gewinnträchtigsten gedeihen, etwa am Aktienmarkt, bei Übernahmen oder unter Ausnutzung von Unterschieden bei den Währungen. Aus Wettbewerbsgründen müssen die weltweit aufgestellten Konzerne „Profitmaximierung“ betreiben, ob sie es wollen oder nicht, ebenso, wie die privaten und institutionellen angloamerikanischen Finanzinvestoren. Der Konkurrenz immer um eine Nasenlänge voraus, rennen sie ununterbrochen hinter steigenden Gewinnen her. Je enger der Markt, umso mehr müssen sie wachsen.
Immer deutlicher wird, dass die amerikanische Volkswirtschaft unter der „neoliberalen“ Wirtschafts- und Finanzpolitik der US-Zentralbank Fed und der mächtigen Wall-Street zunehmend selbst leidet. Amerikanisches Kapital samt Technologie wandert aus, zahlt keine Steuern, nimmt Arbeitsplätze und know-how mit, lässt Arbeitslosigkeit, überschuldete Verbraucher zurück und eine um seine produzierende Industrie geschrumpfte amerikanische "Dienstleistungs- und Konsumgesellschaft, deren Werte sich im Besitzstreben, im Konsum und in der Profitmaximierung erschöpfen.
Zu allem Überfluss leisten sich die Vereinigten Staaten auch noch einen unproduktiven Militärapparat, der zu groß ist für die Landesverteidigung, aber zu schwach, um "Neoliberalismus im Sinne von Vorherrschaft" in der Welt militärisch auf Dauer zu sichern. Läßt sich die einzig verbliebene Supermacht ein auf eine globale Rivalität mit Wachstumsstaaten und Atommächten wie China, Indien und Russland?
Soll sich Europa den USA anschließen oder weiterhin auf Multilateralismus bauen, internationales Recht achten und partnerschaftliche Beziehungen überall in der Welt pflegen? Europa braucht eine starke, demokratische Verfassung und Regierungen, die sich demokratischen Grundsätzen verpflichtet fühlen, die den Pfad von Freundschaft mit allen Völkern der Welt beschreiten, die gerechten und fairen Handel zu allseitigem Vorteil aktiv fördern, die soziale Verantwortung und Gerechtigkeit nach innen tragen und die das Völkerrecht und internationale Regeln achten?
Eine zukünftige europäische Verfassung sollte Europa den Rahmen bieten, sich in die sich entwickelnde globale " new economy " einzufügen, um dort beim Aufbau der Volkswirtschaften überall in der Welt zu helfen und um so eine solide Grundlage für gesundes Wachstum, gerechten Wohlstand und Frieden in der Welt auf Dauer zu schaffen. Die Staaten sollten sich nicht aus ihrer Verantwortung für ein nachhaltiges Wachstum stehlen und die europäischen Volkswirtschaften nicht dem freien Spiel der Kräfte des "freien Marktes " überantworten.
In einer "globalisierten" Welt entstehen die neuen Binnen- und Absatzmärkte der Zukunft in Übersee. Ein Millionenheer von preisgünstigen, Arbeitskräften steht in den Niedriglohnländern auch in Zukunft bereit. Immer mehr gut ausgebildete Arbeitskräfte wachsen nach in den Entwicklungs- und Schwellenländern mit ihren hohen Geburtenraten. Die Sogkraft nach Übersee und nach Osten ist ebenso mächtig, wie internationales Kapital im Überfluss vorhanden und hochliquide ist.

Eine europäische Verfassung sollte einer neuen Ausrichtung der Weltwirtschaft, einer neuen Art von globaler "new economy" gebührend Rechnung tragen und nicht den Spielregeln derjenigen folgen, die immer nur dumpf hinter Gewinnen und Profiten herjagen.

Mit freundlichen Grüßen
Franz Nolte

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