Montag, 13. Februar 2006

Pro & Contra eines "Kolonialismusgesetz"

Der Streit der Franzosen und Menschen aus und in ehemaligen Kolonien untereinander und miteinander ist eine reiche Quelle fuer jeden, der ueber "Menschlichkeit" sinnieren moechte.

Wer kann in Europa vergessen oder leugnen, dass er Kind einer roemischen katholischen Missionierung und Kolonisierung ist.

Wer mag in Abrede stellen, dass z.B. Deutschland , nach verlorenem Krieg, im Grundbuch seiner Souveraenitaet und Territorien einen Vorbehaltsvermerk eingetragen vorfindet, der daran erinnert, dass bislang ein Friedensvertrag nicht unterzeichnet ist und jede "Regierung" bislang nur "kraft Vollmachten" agieren darf und jede Verwaltungsmassnahme zustimmungspflichtig durch die Siegermaechte ist ?

Stoert es mich, dass Deutschland eine Kolonie ist ?

Ist es Portugal je wirklich zum Bewusstsein gekommen, dass zwar nicht im Rechtssinne so jedoch in tatsaechlicher Hinsicht das "portugiesische Weltreich" wegen Methuen-Vertrag und Militaerhilfen gegen Spanien den Rang einer englischen Kolonie innehatte ?

Man sollte vorsichtig sein mit solchen Begriffen !
Allzuleicht lassen sich Emotionen wecken !

Kennt jemand den Arzt und Philosophen Yehudah Abranavel aus Portugal (1463 - 1521) - besser unter dem Namen Leone Ebreo bekannt ??

Sein Werk: DIALOGHI d´AMORE koennte wieder einmal als Lehrbuch dienen.
Nein, ich muss sagen: muesste !

Nicht nur in Frankreich, sondern in aller Welt, wo sich Gemueter aufpeitschen lassen von verantwortungslosen Terroristen, die Kriege fuehren wollen, um sich zu bereichern....

Geht es doch wahrhaftig allen Menschen um die Liebe.

Liebe nicht nur als Eros vs. Agape.
Nicht nur im Spannungsfeld von Egoismus und Sehnsucht.

Liebe ebenso -negativ- als Eifersucht, Neid und Zerstoerungswut.

Hier brauchen wir die Lehren von Abranavel:

Mit unserem Intellekt und Willen muessen wir (unterschiedliche) Menschen ein Regelwerk fuer unsere beiderseitige Liebe schaffen und bewahren, welche uns ueber die erlittenen Schmerzen der Vergangenheit zueinander hinuebertraegt und Einigkeit -nicht sklavische Einheit- moeglich macht.

Wie heisst es doch im franzoesischen Gesetzestext:
«Die Nation dankt den Frauen und Männern, die am Werk beteiligt waren, das Frankreich in den früheren französischen Departements in Algerien, in Marokko, in Tunesien und in Indochina sowie in den Territorien, die vorher unter französischer Souveränität standen, vollbracht hat.»

Es muesste heissen:
"erinnert"

Eine Erinnerung sine ira et studio (Gehaessigkeit und Eifer) ist den Lehrern in Frankreich sicherlich zu schwierig weil sie bequem und feige sind.

Ohne Erinnerung kann es aber keine Liebe geben.....

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